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Sechste Abtheilung. 
sollte Berlin und das nördliche Deutschland schützen. Na¬ 
poleon war in Dresden. Er ging zuerst auf Blücher los, 
der sich fechtend zurückzog, und dadurch auch Napoleon 
von Dresden abzog. Der Französische Marschall Oudinot 
drang gegen Berlin vor, und in den Zeitungen hieß es 
schon erobert. Aber einige Meilen vor Berlin, bey dem 
Dorfe Großbeeren, wurden die Franzosen von den Preußen 
unter dem Kronprinzen von Schweden so geschlagen, daß 
Flüchtlinge nach Wittenbcrg kamen. Napoleon ging nach 
Dresden zurück. Da griff Blücher den zurückgebliebenen 
Marschall Ney an der Katzbach bcn Jaucr an. Kinder, 
rief der geliebte Feldherr, zeigt, daß Ihr Euren König liebt! 
Auf, seyd wackere Preußen! Alle riefen: Es lebe der Kö¬ 
nig! Der Feind wurde geschlagen, viele kamen in der an¬ 
geschwollenen Katzbach um. Schlesien war gerettet. Die 
große Armee rückte unterdessen gegen Dresden vor,und hatte 
es beynahe erobert, aber Napoleons Ankunft aus Schle¬ 
sien rettete es', und ein schreckliches Regeuwetter nöthigte 
die Verbündeten mit beträchtlichem Verlust zurück. Morcan 
verlor an Alexanders Seite durch eine Kanonenkugel beyde 
Beine und starb bald darauf heldcnmüthig. Vandamme 
drang nun mit 42,000 Mann in Böhmen ein bis gegen 
Culm, wo sich 8000 Russen unter dem General Ostermann 
wie dir Löwen wehrten, kndere Heere kamen zu Hülfe, 
Vandaznme wurde bey Ncllendorf geschlagen, und mit 
*2,020 Mann und 8r Kanonen gefangen. Ney wurde, als 
er auf Berlin losgehen wollte, bey dem Dorfe Dennewitz 
auf der Straße von Iütcrbogk nach Berlin gänzlich von 
den Preußen geschlagen. Die Würrembergcr litten viel, 
denn die Deutschen stellte man meistens an die gefährlich¬ 
sten Posten; waren sie glücklich, so verschwiegen es die 
Franzosen; waren sie unglücklich, so schimpfte man auf sie. 
DemWürtembcrglscheu General, der sich über den Verlust 
beklagte, antwortete der Französische: Darauf müßt Ihr 
gefaßt seyn; es liegt ohnehin nichts daran, daß Ihr todt 
geschlagen werdet, denn Ihr werdetsp bald gegen uns seyn. 
Auch kleinere Parteyen schadeten Napoleon. So der erst 
Sächsische, dann Russische General Thielemann, der den 
24. Cept den Französischen General Lefebre-Dcsnouettes 
bey Alrenbvrrg schlug, und viele Munition, Couriere und 
Transporte wegnahm. Die Kosaken verjagten den König
	        
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