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Einige Erzählungen.
zu, und kam ja Jemand, so grüßten sie ihn höflich und
warteten, bis er vorüber war. Auch schrieen und lärm-
ten sie nicht und versäumten nichts von ihrer Schule
oder von ariderer Arbeit. Ihre Eltern gönnten ihnen das
Vergnügen; denn hie Kinder baten um Erlaubniß und
kamen zu rechter Zeit nach Hause. Aber Friedrich, der
auch gern warf, nahm Steine, und warf damit Ln die
Obstbaume und Garten, ja er fand.einen Spaß daran,
wenn er Fenstertafeln klingen hörte, in die er geworfen
hatte. Sein Garten lag an der Straße, und da warf
er oft auf die Vorübergehenden, bis es endlich einer
davon bemerkte und es der Obrigkeit anzeigte, die den
Knaben öffentlich züchtigen ließ.
Niemand soll durch meine Freuden
, Schaden und Verdruß erleiden.
§. 15.
Arbeiten ist nützlicher als Spielen.
2g Eine arme Witwe hatte zwey Kinder, Albert und
Lottchen. Diese hatten freylich nicht viele Stunden zuin
Spiel übrig; sie mußten schon mancherley kleine Beschäf¬
tigungen mit vornehmen. Albert mußte seiner Mutter
Holz in die Küche tragen; für einen Herrn, derineben
dem Hause wohnte, bald diesen baldjenenWeg machen,
oder sonst ein kleines Geschäft besorgen. Lottchen mußte
frühzeitig schon den Scrickstrumpf nehmen; oder wenn
es außerdem einen guten Verdienst gab, so mußte sie
ebenfalls die gute Gelegenheit benutzen. Da nun die
Kinder auch ihre Schulstunden ordentlich benutzten und
ihre Aufgaben gehörig lernten, so blieben ihnen wenig
Stunden zum Spielen übrig.
Aber sie waren doch vergnügt, denn ihre gute Mut¬
ter hatte dadurch eine große Erleichterung und freute sich
ihrer thätigen Kinder. Albert und Lottchen gewöhnten flch
auch so an die Arbeit, daß Lhüen der Müßiggang ganz