der allgemeinen Weltgeschichte. 
139 
dem Thier- und Pflanzenreiche, ungeheuere Knochen bekannter 
und unbekannter Thiere gefunden werden, deuten allerdings auf 
hohes Alter und auf mancherlei Veränderungen unseres 
Erdkörpers hin. Die Vermuthungen darüber sind aber sehr ver¬ 
schieden und unsicher. Wir hallen uns an das große einfache 
Bibelwort 1 Mos. 1, 1. Ebr. 11, 3. Unsere Geschichte be¬ 
ginnt mit dem ersten Menschenpaare, wie es dort hervortritt. 
Das Paradies lag wahrscheinlich in Indien. Nach seinem bal¬ 
digen Verluste verbreiteten sich die Menschen weiter in Süd¬ 
asien, das durch sein mildes Klima, seine Fruchtbarkeit, indem 
viele Getreidearlen dort wild wachsen, durch die Kokos-, Dattel-, 
Sago- und Brotbäume und den Reichthum von Südfrüchten 
die ersten noch geringen Bedürfnisse leicht befriedigte. Hier ent¬ 
wickelten nun die Menschen unter Gottes Leitung die ihnen 
verliehenen körperlichen und geistigen Anlagen; lernten die Thiere 
kennen und benennen; die nützlichen zähmen und benutzen, gegen 
die schädlichen und gefährlichen sich schützen; lernten das Pflan¬ 
zen- und Mineralreich zum Nutzen und Vergnügen gebrauchen; 
statt der Wohnungen unter schattigen, dichten Bäumen und in 
Höhlen, Häuser ballen, anfangs von Steinen, später von Holz; 
statt der Bedeckung mit großen Baumblättern und Thierfellen, 
noch andere Bekleidung verfertigen. Wie mm Eins auf das 
Andere erfolgt ist, wie die Menschen zur Auffindung und Ver¬ 
arbeitung des Eisens (1 Mos. 4, 22.) und anderer Mineralien, 
auf den Ackerbau, auf die Mittel und Werkzetige zur Bear¬ 
beitung des Bodens und seiner' Erzeugnisse, vermuthlich erst 
nach vielen Versuchen, auf die verschiedenen Heilmittel u. s. w. 
gekommen sind, wie sich die Künste, z. B. die Musik (1 Mos. 
4, 21.) von dem natürlichen, einfachen Gesänge bis ju unsern 
bewundernswürdigen Tonstücken und Instrumenten, allmählig 
erhoben haben (von Saiten und Harfenspiel, von Posaunen und 
Trommeten ist schon frühzeitig die Rede, so wie die israelitische 
Stiftshütte auch schon Geschicklichkeit in der Baukunst voraus¬ 
setzt;) ob man das Feuer durch Reiben von Holz oder durch 
einen zündenden Blitz oder irgend ein anderes Ereigniß erhalten, 
darüber fehlen hinreichende Nachrichten. Das Getreide aß man 
anfangs geröstet oder roh, oder erweicht und zum Brei gekocht, 
zermalmte später die Körner zwischen harten Steinen; schon 
Sarah hat geknetet und gebacken (1 Mos. 18,6.); Mühlen 
(4 Mos. 11, 8 ) waren wol Handmühlen. Wassermühlen 
kommen zu Kaiser Augustus Zeit vor; die übrigen Mühlen 
später. Die ältesten Uhren waren Sand-, Sonnen- oder Wasser-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.