der allgemeinen Weltgeschichte. 
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fragte auch nicht mehr nach dem Senate; kam wider dessen 
Willen aus Gallien über den Grenzfluß Rubicon nach Italien, 
das er sich bald unterwarf. Pompejus wurde besiegt und 
ermordet. Cäsar beweinte freilich den alten Freund und be¬ 
strafte die Mörder. Aber war das Ersatz? 
§. 12. Schluß. 
189 Vergebens suchten alte Republikaner, wie Cato, ein 
Urenkel des schon erwähnten, eben so redlich, aber auch, oft 
zum Schaden, unbeugsam, den tiefgesunkenen Staat zu retten; 
Cato brachte sich endlich aus Trostlosigkeit um's Leben. Zu 
diesen Patrioten gehörte auch Roms größter Redner, der ge¬ 
lehrte und menschenfreundliche Cicero, der in verschiedenen 
Aemtern auf das wahre Beste dachte; Bedrängte, Gemißhan¬ 
delte, fälschlich Angeklagte unerschrocken öffentlich vertheidigte 
und Rom rettete, als eine' Verschwörung ihm durch Feuer, 
Rauben und Morden den Untergang drohte. Catilina, ein 
nichtswürdiger Jüngling, sammelte einen Anhang von Gleich¬ 
gesinnten, die sich auf verbrecherische Weise zu Aemtern und 
Reichthümern verhelfen wollten. Cicero war dem Catilina 
zum Consulat vorgezogen worden.« Man ahnete Verrath, 
aber es war schwer, ihn völlig zu entdecken. Dem Cicero 
gelang es; er machte die Verbrecher sicher, hielt in dem zu¬ 
sammenberufenen Senate, wo auch frech Catilina erschien, die 
noch jetzt bewunderte Rede, und gebot ihm zu gehen. Er 
ging, die Meuterer, wozu jedoch Cäsar nicht trat, setzten das 
Werk im Innern fort, Catilina von außen, aber vergeblich; 
er starb niit den Waffen in der Hand. Cicero wurde als 
ein Vater des Vaterlandes hoch gepriesen; aber Pompejus 
und Cäsar hatten längst seine Freiheitsliebe gefürchtet; der 
Neid verfolgte ihn. Er ging freiwillig ins Evtl; sein Feind 
Clodius ließ dessen Wohnung und Landhäuser niederreißen: 
die Undankbaren hinderten es nicht. Man rief ihn bald zu¬ 
rück und der Senat stellte Alles wieder her. Cicero schloß 
sich mit Cato und andern Senatoren an Pompejus an, floh 
mit nach Griechenland; aber Cäsar als Sieger verzieh ihm 
und ehrte ihn. 
Julius Cäsar war nun Alleinherr, und waren die Mittel 
dazu nicht löblich, so war doch sein Regiment eine Wohl¬ 
that für das zerrüttete Rom. Er war versöhnlich und milde 
stellte Ruhe, Ordnung und Gesetze her, führte glückliche Krieg, 
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