Metadata: Tier-Geographie (Abt. 2)

8 Ursachen der Ausbreitung der Tiere. 
Säugetiere, wie z. 23. der Elefant, das Rhinozeros (in Asien 
und Afrika), die Giraffen (in Afrika) und der Tapir (in Süd- 
amerika und Südasien), sowie ans der gefiederten Tierwelt der 
Riese der Vögel, der Strauß. Jenen Säugetieren zunächst 
stehend an Größe sind die Stiergattungen der nördlichen Hemi- 
sphäre anzusehen, in welcher auch die Tiere mit den größten Ge- 
weihen und Hörnern gefunden werden. Die gewandtesten und 
stärksten Raubtiere, deren Gebiß zum Zerreißen ganz eingerichtet 
ist, treffen wir in der heißen Zone, wie Löwen, Tiger, Hyänen 
u. a., während bei den größten Krallentieren der nördlichen 
Gegenden die Backenzähne schon auch auf Pflanzenkost einge- 
richtet, und die Schnelligkeit und Biegsamkeit der Glieder sehr 
abgestumpft sind. 
Dagegen ist die geographische Verbreitung der V ö g el, welche 
von tierischen und vegetabilischen Stoffen zugleich leben, wie die 
Raben und Raken, weit gleichmäßiger, während die Sumpf- 
und Wasfertiere fast über alle Länder der Erde so ziemlich 
gleich verteilt sind. Denn da die Verbreitung der im Wasfer 
lebenden Infekten, Weichtiere, Krebse und Würmer von der 
Wärme weit weniger abhängig ist, als die der Pflanzen- und 
Landinfekten, indem das Wasser in seinen Tiefen wenig Tempe- 
ratnrverändernng erleidet, so finden wir diese Tiere an den 
Meeresküsten, Seen, Flüssen, Sümpfen und Teichen selbst im 
höchsten Norden nnd Süden, wohin ihnen unzählige Vögel folgen, 
die von ihnen leben und dort brüten. Die eigentlichen Raub- 
Vögel endlich, die Haie des Lnftmeeres, finden sich — etwa 
mit Ausnahme der Geier nnd Aasvögel — überall verbreitet; 
namentlich gilt dieses von der Gattung der Falken und Eulen. 
Um so mehr sind dagegen die Reptilien, besonders die 
Schlangen, von der Temperatur abhängig, da sie nicht imstande 
sind, einen höheren Wärmegrad in sich zu erzeugen als derjenige 
der äußeren Luft ist, und der Wärme gebenden äußern Be- 
deckuug fast ganz entbehren. Der Frost, der sie gleichzeitig 
ihrer Subsistenzmittel beraubt, läßt daher die Schlangen u. a. 
in Erstarrung fallen; sie bringen den Winter schlafend zu. 
Im allgemeinen vermehrt sich die Zahl der Reptilien beträchtlich 
gegen die heiße Zone hin und nimmt, namentlich in den vollkomm- 
neren Formen, ab gegen die Pole hin; je kälter also ein Land ist, 
desto ärmer ist es an Amphibien und umgekehrt sind sie in der heißen 
Zone am größten, zahlreichsten und furchtbarsten, in der gemäßigten
	        
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