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Bolivia und dem stillen Meer, doppelt so groß als Deutschland, mit
etwa 2 Mill. Einw. Man findet hier Gold, Silber und alle andere
Metalle; Kakao, Vanille, Chinarinde, Indigo, Wein, Balsam,
Kartoffeln, Zucker, Baumwolle, Erdbeeren; Vicunna, Llama, Ta¬
pire, große Hirsche, Jaguare, Kondorn, Kolibri, Cochenille, Bienen.
Die wichtigsten Städte sind: Lima, Sitz des Kongresses, mit 73,000
E.; Kusko mit 30/00Ü E. ; Pasco mit den reichsten Silberberg¬
werken; Are quip a mit 30,000 E.
3) Der .Freistaat Bolivia zwischen Peru, Brasilien,
Paraguay, den La Plata Staaten und Chile, 13 bis 20,000 Q- M.
groß. Man findet hier alle Produkte wie in Peru. Die vornehmsten
Städte sind: !a Plata, Hauptst. des Staates, mit 26,000 E-;
Potosi mit reichen Silbergruben und 12,000 E.; la Paz mit
20.000 E-; Oropesa mit 16,000 E-
4) Der .FreiStaat Chile (Tsckule), im Westen vom Ost¬
ozean, im Osten von den La Plata-Staaten, im Norden von Bolivia,
im Süden von Patagonien umschlossen, ein schmales Küstenland,
etwa 300 M. lang und meistentbeils 20 M breit. Es giebt hier viele
Vulkane, Ebenen, Wüsten und fruchtbare Thäler, aber auch häufige
Erdbeben, Man findet Gold in Flüssen und Bachen, Quecksilber,
Kupfer, Zinn, Blei, Salz, Schwefel, Edelsteine; Getraide, Mais,
Wein, Apothekerpflanzen, Hanf, Flachs; alle Thiere wie in Peru,
aber auch Ratten mit seidenartigen Haaren, Biber ohne Bau, Eich¬
hörnchen in Höhlen. Die wichtigsten Städte sind: San Jago,
Hauptst. des ganzen Landes, mit 50,000 E.; Valparaiso (Val¬
paraiso), herrliche Seestadt; Conception, wo das Getraide
60fältig geärntet wird; Petorca mit den grösten Goldbergwerkeu;
Valdivia mit Handel und 6000 E-
5) Die Sa Wlrrta - Staaten, oder das große Land zwischen
Bolivia, Paraguay, Brasilien, Chile, Patagonien und dem atlan¬
tischen Meere, welches wenigstens 30,000 Q. M. begreift. Es giebt
hier viele Flüsse und Sern, große Steppen, aber auch große Wälder
und an den Flüssen fruchtbaren, aber überhaupt talzreicken Boden,
häufige Regen und Gewitter, 'clrene aber fürchterliche Stürme. Die
Hauptprodukte sind: im N. Gold, Silber, Kupfer, Blei; Thee,
Mais, Getraide; im N. Wald, im S. kein Baum und Strauch;
wilde Pferde und Rinder, Tapire, Gürteltbiere, Vicunna, Schlang¬
en, Ameisen, Heuschrecken, Wallfische, Robben. Die vorzüglichsten
Städte sind: Buenos Ayres am la Plata, eine Univ. und Sit; des
Kongresses mit 81,000 E ; die Univ. Cordova mit 5500E.; Men¬
doza mit Weinbau und 20,000 E-
Hier hat sich seit 1828 ein neuer Freistaat unter dem Namen Eis Pla¬
tina, ungefähr 1 0,000 0,- M. groß, gebildet, der reich an Pferden und
Rindern iß, und vielleicht 100,000 E- zahlt. Die Verfassung desselben ist
noch nicht bekan'K. Die Hauptstadt desselben ist Montevideo mit etwa
80.000 E.