91
Indigo, Baumwolle, Taback, aber auch der
Gi fl bäum. Man sinder alle Europäischen Hau 6-
thiere, und in den ausgedehnten Waldungen eine un¬
glaubliche Menge Affen, in den Flüssen Crocodille.
Ein merkwürdiges Naturproduct ist der electrische
Aal, dessen electrische Kraft so groß ist, daß er Men¬
schen, die ihn anrühren, sogleich redtet. Man sinder ihn
in einigen Landseeen. Zu den lästigen Thieren gehören
Schlangen, Kröten, Muökikoö, auch die Tschi-
ken, eine Art Flöhe. An Mineralien ist Ueberfluß.
-— Die Zahl der Einwohner betragt 4 Millionen;
sie sind ein Gemisch von Weißen, Indianern und Ne¬
gern. Die freien Indianer sind von brauner Farbe, ge¬
hen nackt, leben in Lehmhütten, stehen unter eignen
Oberhäuptern, Caziken, führen oft Krieg unter einander
und mit den Europäern, und sind zum Theil Menschen¬
fresser. Ihre Hauptbeschäftigung ist Jagd und Fisch¬
fang. Sie sind dem Trünke ergeben, und haben ein
berauschendes Getränk aus Mais, das auf die ekelhaf¬
teste Weise bereitet wird. Der Mais wird nämlich von
alten Frauen gekaut, dann in ein Gefäß gespieen, und
muß so gähren. Dies Getränk geht den Indianern über
Alles.
Bajota ist Hauptort des Freistaats und Sihdes
Präsidenten. Quito auf dem Cordillera in einem rei¬
zenden Hochthale, die höchste Stadt der Erde.
2. Peru, ein herrliches Küstenland am stillen
Meere, zwischen Columbien und Chile. Unter demselben
Himmelsstriche liegend, als Columbien, hat cs auch die¬
selben Producte. Unglaublich ist die Menge der edlen
Metalle. Man zählt hier 69 Gold- und 890 Silber-
grrcken, deren jährlicher Ertrag-auf 8 Millionen Rthlr.
geschäht wird. Auch hier sind Erdbeben keine seltene
Erscheinungen. Der Verkehr im Innern des Landes
wird durch die Cordillera de los Andes sehr gehemmt.