Full text: Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender (Theil 2)

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Deutschland fielen nämlich in Italien ein, um fich 
in diesem schönen Lande niederzulassen, und wurden nur 
mit Mühe von den Römern zurückgedrängt. Fünfzig 
Jahre später brachen die Sueven in Gallien ein, wur¬ 
den aber von dem Römischen Feldherrn Cäsar bestegt. 
Dieser rückte nun selbst in Deutschland vor, konnte aber 
nur bis an den Rhein kommen. Indeß gelang es den 
Römern unter der Regierung ihres Kaisers AugustuS, 
ihre Eroberungen bis an die Elbe hin auszudehnen. 
Und schon unternahm es der kurzsichtige Feldherr VaruS, 
Römische Sitten und Gesetze einzuführen, als er im 
Jahre 9 nach Christi Geburt mit seinem Heere von den 
Deutschen unter *Hermann's, eines tapfern Cherusker- 
Fürsten, Anführung, im Teutoburger Walde, ohnweit 
Paderborn im heutigen Westphalen, völlig vernichtet 
ward. Von nun an verloren die Römer alle ihre Er¬ 
oberungen wieder, und um sich gegen die Einfälle der 
Deutschen einigermaßen zu schützen, legten sie an der 
Grenze ihres Reichs, am Rhein und an der Donau 
feste Städte an, z. B. Köln, Mainz, Regeusburg, 
Worms u. a. m. 
3. Unter den Deutschen Völkerschaften, welche seit 
4^6 die angrenzenden Länder in Besitz nahmen, machten 
sich vorzüglich die Franken dadurch berümt, daß sie 
DaS Land jenseit des Rheines (Gallien) eroberten, wel¬ 
ches von ihnen den Namen Frankreich erhielt. Die Kö¬ 
nige dieses Reichs unterwarfen sich in der Folge verschie¬ 
dene benachbarte Provinzen Deutschlands,' nahmen die 
christliche Religion an, und zwangen auch ihre Untertha¬ 
nen, sich taufen zu lassen. Der merkwürdigste unter den 
Fränkischen Königen *Carl der Gr., besiegte die Sach¬ 
sen, Baiern u. a. Völkerschaften, machte das Land bis 
über die Elbe, bis zur Eider und Ungarns Grenzen zur 
Provinz feines Reichs, erbaute viele Städte in Deutsch¬ 
land, sorgte für Verwaltung der Gerechtigkeit und öffeut-
	        
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