i74» Von den Athenern. 
f$im der ersten merkwürdigsten Könige über Athen war 
^ Theseus, welcher den Staat volkreich, ordentlich und 
einig machte. Codrus, der sich selbst fürs Vaterland opferte, 
war unter seinen Nachfolgern. Da die Athener niemand für 
würdig hielten, nach ihm allein die Regierung zu führen, so 
wählten sie Vorsteher oder Archonten, welche den Staat re¬ 
gierten. Da sie aber noch keine veste Gesetze hatten, nach 
welchen sie sich richten konnten, so trugen sie (3560) dem 
Solon, einem dcr weisesten Griechen, auf, dieselben zu 
machen. Er richtete sie so vortrefflich ein, daß die damals 
wachsenden Römer sie gleich auch zur Grundlage ihrer Ge¬ 
setze machten, welche zum Theil noch bis auf den heutigen 
Tag gelten. Durch die Beobachtung dieser Gesetze wurden 
die Athener groß und glücklich. 
175. V^n Spartanern. 
L^hr Eigenthümliches bekamen die Spartaner durch ihren 
Gesetzgeber Lycurg, welcher sie ganz zu einem kriegeri¬ 
schen Volke zu bilden sich bcmühete. Darauf zielten alle seine 
Gesetze. Nach denselben sollte niemand reicher seyn, als 
der andere; daher theilte Lycurg das ganze spartanische Ge¬ 
biet nach der Anzahl dcr Familien in mehrere tausend gleiche 
Theile. Er verbot den Gebrauch des Goldes und Silbers, 
und führte eisernes schweres Geld ein. Mäßigkeit mußte je¬ 
der beobachten, und deshalb öffentlich speisen. Wissenschaf¬ 
ten durfte niemand treiben. Die ganze Erziehung ging nur 
dahin, die Kinder unternehmend und stark zu machen. 
Sie durften, wenn sie sich nur nicht ertappen ließen, ohne 
Schande stehlen, und mußten sich beständig in den Schulen 
oder Gymnasien im Ringen, Laufen, Werfen und Sprin¬ 
gen üben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.