3o4. Friedrich, der erst-König in Preußen, >688-1713. 
Friedrich Wilhelm hatte mit wahrhaftig königlichem An- 
£) sehen regiert. Sein Sohn Friedrich III. setzte sich die 
wirkliche Krone zu Königsberg selbst auf, und hieß seitdem 
Friederich l. König von Preußen. Mächtiger ward er zwar 
durch diesen Schritt nicht, aber diese Würde feuerte doch ihn 
und seine Nachkommen zu desto größern Unternehmungen an. 
Friedrich I. fand ein vortreffliches Kriegsheer. Er nützte es 
in 2 Kriegen gegen Frankreich, und ging auf der von seinem 
Vater gebrochenen Bahn des Ruhms glücklich fort. Er zog 
mehr Unterthanen ins Land, war wohlthätig und freige¬ 
big, und liebte besonders die Pracht. Wissenschaften, 
Künste und Manufacturen blühten unter seiner Regierung, 
und« hoben sich immer mehr. Er stiftete die Universität zu 
Halle, und die Societät (jetzt Academie) der Wissenschaften 
zu Berlin. 
ZOz. Friedrich Wilhelm, von 1713-1740. 
Briedrich Wilhelm, der Sohn und Nachfolger Friedrichs I. 
war ein Feind alles Gepränges, lebte ungekünstelt und 
mäßig; war streng gegen sich und gegen andere in Beobach¬ 
tung der Pflichten, aber auch eben so gerecht, redlich und 
unermüdet arbeitsam zum Wohl seiner Lanoer. Immer zum 
Kriege bereit, suchte er denselben doch gern zu vermeiden. 
Glückseligkeit und Bevölkerung seiner Lander war sein höch¬ 
ster Wunsch, daher nahm er 1732 eine Menge der Reli¬ 
gion wegen vertriebener Salzburger in Preußen auf. Wis¬ 
senschaften liebte und unterstützte er wenig. Die größte Auf¬ 
merksamkeit wendete er auf seine Soldaten, welche auch die 
größten und ansehnlichsten waren in ganz Europa. Er hin¬ 
terließ deren 80000 Mann, alle vortrefflich geübt, einen 
großen Schatz, und seine Landesverfassung in ungemeiner 
Ordnung.
	        
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