Full text: Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund (Theil 1)

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I» Stil. 
a. Unterabtherlung. 
21. Per Weihnachtsabend. 
Der Weihnachtsabend ist der Abend vor dem Weihnachts¬ 
feste. Dieser Abend ist in der ganzen Christenheit ein großes 
Fest für alle gute Kinder. Da beschert in vielen Familien der 
heilige Christ, während die Kinder in der Christnacht sind. Er 
bringt ihnen dann einen schonen Tannenbaum, oder eine Pyra¬ 
mide von Buchsbaum, voll brennender Kerzen, vergoldeter Aepfel 
und Nüsse, Pfefferkuchen, Zuckerthaler und anderen Naschwerks. 
Unter dem Baume liegen Puppen, kleine Küchengeräthe rc. für 
die Mädchen, — Trommeln, Trompeten, Säbel, Flinten rc. für 
die Knaben; auch fehlt es nicht an neuen Mützen, Tüchern, 
Schuhen rc. Die Kinder Hüpfen jubelnd um den Hellen Weih- 
nachlsbaum, besehen die schönen Geschenke, zeigen sie den Eltern 
und Geschwistern und kosten einige Näschereien. Noch im Schlafe 
träumen sie von den empfangenen Herrlichkeiten. Wer bemittelt 
ist, beschenkt zu Weihnachten die Seinigen reichlich; der Arme 
giebt, so viel er vermag, aber aus gutem Herzen, und seine Kin¬ 
der sind auch mit Wenigem zufrieden. — Am Weihnachtsfeste 
ist Alles so fröhlich, denn da ist der Herr Jesus geboren, der 
alle Menschen und auch die Kinder so lieb hat, und der sie alle 
zu seinem'himmlischen Vater führen will. Darum freut sich 
Jung und Alt; in den Kirchen aber predigt man von der Ge¬ 
burt Jesu und von dem Heile, das er allen Menschen berei¬ 
tet hat. 
Aufg. Die Krippe, der Stall, der Hirt. 
b. Mittelabtheilung. 
21. Das Kind lein in der Krippe. 
Kommt, liebe Kinder, an die Krippe im Stalle zu Beth¬ 
lehem und genießet die Freude, welche uns der himmlische Vater 
in dieser heiligen Nacht bereitet hat! Sehet bei dem Hellen Licht¬ 
glanze das holde Kind, gehüllt in reine Windeln. Es ist viel 
zarter und schöner als ein Engel und muß doch auf hartem Heu 
und Stroh liegen. Seine Eltern betrachten es freudigen Blickes, 
während fromme Hirten ihre Knie vor ihm beugen. Oben dar¬ 
über schwebt der Engel jubelnder Choc. Manches Hirtenkind 
bringt fröhlich Milch, Butter, Honig, Früchte oder ein mit Blu¬ 
men bekränztes, schneeweißes Lämmchen nach Bethlehem. Danket 
Gott eben so für die Geburt dieses Kindes, wie die Hirten es 
thaten, und freuet euch mit den Engeln! Betet: Du liebes, 
göttliches Kind, was mußtest du Alles um unserer Sünden willen
	        
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