Full text: Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel (Theil 3)

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Wasser verändert wird, indem sie Säuren und Wasser einsaugt 
und sich kneten läßt. 
3. Die Talkerde, welche wie Schwefel oder Fett glänzt, 
sich fettig anfühlt, mit Säuren aufbraust, sich gern mit ihnen 
verbindet und an der Luft zerfällt. Sie ist im Kdrfr. nicht auf¬ 
geführt, weil sie selten vorkommt. 
4. DieKalkerde, welche sich im Feuer verändert, im Was¬ 
ser ätzend wird und mit Säuren aufbraust. 
Es leuchtet ein, daß die 4 Ordnungen der Erden den 4 Mi¬ 
neralklassen entsprechen, so wie diese den 4 Elementen Erde, 
Wasser, Luft, Feuer. Die Steine bestehen aus Erden und sind 
als verhärtete Erden zu betrachten. Beim Verwittern zerfallen 
sie auch in Erde. 
tz. 112. 
j. Ordnung. Kiesel. 
(Kdrft.I. S. 297.) 
Die Kiesel sind meist glasartige, durchsichtige oder durch¬ 
scheinende Mineralien, die 2 bis 3 wiegen, am Stahle Feuer 
geben und sich in Säuren, Wasser, Luft und Feuer nicht 
verändern. Nur von Spathsäure wird die Kieselerde angegriffen, 
und, mit Pottasche vermischt, schmilzt sie bei starkem Feuer zu 
Glas. Im reinen Zustande ist sie ganz unfruchtbar, wie der 
Fluß- und Flugsand; nur durch Beisätze von andern Erdarten 
und aus dem Thier- und Pflanzenreiche wird sie fruchtbar. Da¬ 
gegen benutzt den reinen Sand der Maurer, Töpfer, Glasfabri¬ 
kant rc. Silbersand heißt der feine, silberglänzende Sand, den 
man aus die Schrift (Streusand) und in die Stuben streut 
(Der Goldsand enthält mehr Glimmer). Flugsand nennt man 
den feinenSand auf Steppen, weil er im Winde fortfliegt und sich 
bald da bald dort anhäuft. An Duellen nennt man ihn auch 
Quellsand. Flußsand heißt der an fließenden Gewässern 
und an den Ufern befindliche Sand. Man gebraucht ihn zum 
Scheuern und Reinigen der Zimcher und hölzernen Geräthe, zur 
Bereitung des Mörtels, zu Gußformen, zum Untermengen unter 
Töpferwaren, zum Ausfüllen rc., den feinsten, glasartigen zu 
Porzellan. Kies heißt der ganz grobe, mit allerlei Steinchen 
untermengte Sand, den man unter, den Mörtel und zum Wege¬ 
machen gebraucht. Zu den gemischten Erden gehören: Garten¬ 
erde, Sumpferde, Farbenerde (Ocker, Umber rc.) Baum-, Holz¬ 
oder Gewächserde, Thiererde rc. (Hdb. II. S. 71.). 
A. Edelharte Kiesel (Edelsteines 
1. Der Granat ist entweder edel oder unedel, fast immer 
in andere Kieselarten eingewachsen. Der unedle oder gemeine 
findet sich in den meisten Ländern der Erde, ist 'gelbbraun, grün 
und schwarz und wird besonders beim Einschmelzen gebraucht. 
Der edle ist blutroth, härter als jener, sehr glänzend und giebt,
	        
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