Full text: Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen (Theil 2)

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§• 24. 
Die glänzenden Fufterschcinungen. 
tKinderfr. I. Lnh. VI. §. 3. 7 — II) 
Die glänzenden ^optischen) Lufterscheinungen entstehen durch 
die Lichtstrahlen von Sonne und Mond in den Dünsten und Re¬ 
genwolken und ergötzen mit ihrem Glanze und Farbenspiele das 
Auge. 
Ein glänzender Bogen von sieben Farben auf einer dunkeln 
Regenwolke heißt ein Niegenbogen. Die Farben desselben sind, wie 
sie vom innern hohlen zum äußern erhabenen Rande aus einander fol¬ 
gen: Violett, Jndigoblau, Himmelblau, Grün, Schwefelgelb, Pom¬ 
meranzengelb, Roth. Innerhalb des Regenbogens sieht man zu¬ 
weilen andere blaue und grüne, kleine Bogen, häufiger noch um 
den ersten einen zweiten, blässeren, in welchem die Farben umge¬ 
kehrt aus einander folgen. Je dunkler die Wolke, auf welcher 
der Regenbogen erscheint, desto lebhafter sind seine Farben, und 
je tiefer die Sonne steht, desto mehr nähert sich der Bogen dem 
Kreise. Ein Stück von einem Regenbogen auf einer getheilten 
oder kleinen Wolke heißt eine Wasser- oder Regengalle. 
Auch die Strahlen des Vollmondes können einen Regenbogen 
verursachen. In dem Wasserstaube bei Wasserfällen bildet das 
Licht der Sonne und des Mondes auch Regenbogen. — In 
welcher Himmelsgegend erscheinen die Regenbogen? — Wa¬ 
rum § — Zu welcher Tageszeit? — Wann nie? — Wie muß 
man gegen die Sonne und wie gegen die Regenwolke stehen, 
wenn man einen Regenbogen betrachten will? 
Ein heller weißer oder farbiger Ring um Sonne und Mond 
heißt ein Hof um die Sonne oder-um den Mond. Ein farbi¬ 
ger Hof ist zunächst um die Sonne oder den Mond roth, dann 
gelb, außen bläulich. Weil diese Erscheinung dadurch entsteht, 
daß die Sonnenstrahlen durch die Dünste in der Atmosphäre 
gehen, so sieht man sie als Zeichen von nahem Regenwetter an. 
Wenn die Sonnenstrahlen aus Oeffnungen einer Wolke 
hervorschießen und die in der Lust schwebenden Wasserdünste auf 
ihrem Strahlenwege erleuchten, wodurch sich helle, leuchtende 
Streifen von der Wolke bis auf den Boden bilden, welche nach 
unten zu breiter werden; so sagt man: die Sonne zieht 
Wasser. Auch diese Erscheinung sieht man als Vorbedeutung 
von nahem Regen an. 
Ehe die Sonne aufgeht, sieht man besonders am östlichen 
Himmel oft eine gelbliche, glühendeRöthe, welche die Morgen¬ 
röthe genannt wird. Sie entsteht dadurch, daß die nahende 
Sonne gegen die Dünste des Lustkreises scheint, und ist ein
	        
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