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zusammengesunken und die Hände zum Gebet gefaltet. So hatte ihn sein 
Heiland mit der Himmelskrone gekrönt. 
183. Belehrung über das Wetterglas. 
Gebel.) 
Mancher geneigte Leser hat auch sein Wetterglas im kleinen 
Stüblein hängen, nicht erst seit gestern, denn die Fliegen haben 
auch schon daran geschaut, was der Himmel für Wener im Sinne 
hat, also daß der Mensch nicht mehr viel daran erkennen kann 
Mit einem nassen Tüchlein von Zeit zu Zeit wäre zu helfen. Abel 
das scharfe Auge des Lesers hat's noch nicht vonnöthen. Jetzt schaut 
er's deutlich an und sagt: „Morgen können wir noch nicht mähen 
auf den unteren Matten.“ Jetzt klopft er ein wenig an dem Brett⸗ 
lein, ob sich denn das Quecksilber gar nicht lupfen will, als wenn 
er es wecken müßte, wie aus einem Schlaf oder aus tiefen Gedan⸗ 
ken, und wenn es ein wenig ob sich geht, so heitert sich in sei⸗ 
nem Herzen die Hoffnung auf. Aber doch weiß er nicht recht, 
wie es zugeht. 
Merke erstlich: Ein braves Wetterglas hat an der Spitze des 
Kölbleins oder Köpfleins, worin sich das Quecksilber sammelt, eine 
kleine Oeffnung. 
Zweitens: Sonst meint man, wo nichts anderes ist, dort 
sei doch wenigstens Luft. Aber oben in der langen Röhre, wo 
das Quecksilber aufhört, bis ganz oben, wo die Röhre aufhört, ist 
keine Luft, sondern nichts, reines, klares, offenbares, nie gewesenes 
nichts. 
Dies wird erkannt, wenn man das Wetterglas langsam in 
eine schiefe Richtung bringt, als wollte man es umlegen, so fährt 
das Quecksilber durch den leeren Raum hinauf bis an das Ende 
der Röhre und man hört einen kleinen Knall. Dies könnte nicht 
geschehen, wenn noch Luft darin wäre. Sie würde sagen: „Ich 
bin auch da, ich muß auch Platz haben.“ 
Drittens: Die Luft, welche die Erde und alles umgibt, drückt 
unaufhörlich von oben gegen die Erde hinab, ja sie will, vermöge 
einer inwendigen Kraft, unaufhörlich nach allen Seiten ausgedehnt 
und so zu sagen ausgespannt sein bis auf ein Gewisses. Denn 
sie ist Gottes lebendiger Athem, der die Erde einhüllt und alles 
durchdringt und segnet, und hat gar viel verborgene Wunder 
Also geht die Luft durch jede offne Thüte, ja durch jedwedes 
Spältlein in die Häuser und aus einem Gemach in das andere 
und durch die kleine Oeffnung an der Spitze des Kolbleins hinein 
und drückt auf das Quecksilber, und die Luft, welche noch außen 
ist, drückt immer nach und will auch noch hinein. Ei, sie drückt 
und treibt das Quecksilber in der langen Röhre gewöhnlich zwischen 
27 und 28 Zoll weit in die Höhe, bis sie nimmer weiter kann. Denn 
wenn das Quecksilber in der Röhre einmal eine gewisse Höhe er⸗ 
reicht hat, so drückt es, vermöge seiner eigenthümlichen Schwere, 
der Luft wiederum dergestalt entgegen, daß beide in das Gleich⸗ 
gewicht treten. Da strebt gleiche Kraft gegen gleiche Kraft, und
	        
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