Full text: Neuer christlicher Kinderfreund

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zehnte erkennt man daran, daß die Staubbeutel in ein 
hohles Röhrchen zusammengewachsen sind, aus dessen obe¬ 
rer Oeffnung das Pistill herausragt; es gehören dazu z. B. 
die Schwarzwurzel, unser Sallat, das Cichorienkraut, die 
gemeine Distel, der Wermuth, die schönen Astern, das Tau¬ 
sendschönchen, die Sonnenblume. Die zwanzigste Klasse 
enthält gar sonderbar gebildete Blumen, deren Staubbeutel 
und Staubfäden mit dem Pistill und Fruchtbehältern ganz 
zusammengewachsen sind. Die Blumenkrone sieht manch¬ 
mal fast rachenförmig, oder wie ein fliegendes Insekt, oder 
auch schuhförmig aus. Pflanzen dieser Art sind das' Kna¬ 
benkraut, auch Kukuksblume genannt, eine unserer frühesten 
Wiesenblumen, die Mücken-, Bienen- und Spinnen-OphryS, 
welche den Thieren, nach welchen sie benannt ist, nicht un¬ 
ähnlich sieht; die im südlichen Amerika wachsende Vanillen¬ 
pflanze, welche die wohlriechende und gewürzhafte Vanillen¬ 
schote trägt; auch die in China auf hohen Bäumen wach¬ 
sende Lustblume, welche wirklich ihre Nahrung blos aus der 
Luft zu nehmen scheint; denn wenn man sie in ein Zimmer 
aushängt, wächst sie mehrere Jahre lang, ohne begossen zu 
werden, und treibt ihre wohlriechenden Blüthen, deren an¬ 
genehmer Duft die Zimmer erfüllt. In die ein und zwan¬ 
zigste Klasse gehören fast alle unsere Holzarten, die Erle, 
die Eiche, die Rothbuche, die Birke, die Fichte mit ihren 
verschiedenen Arten, der Edeltanne, dem Lerchen- und Ce- 
dernbaum; der Brotbaum, dessen mehlreiche Frucht den Leu¬ 
ten auf den heißen Südseeinseln statt des Brotes dient; die 
Cocosnußpalme, welche wohl 70 Fuß hoch wird, und ohne 
Aufhören Blüthen, aus welchen man Wein bereitet, und 
Früchte trägt, die eine wohlschmeckende Milch und einen 
eben so vortrefflich schmeckenden Kern enthalten, an dem 
die Leute in den heißen Ländern sich laben; der Wallnu߬ 
baum, der eigentlich aus Persien stainmt; der für die Zucht 
der Seidenwürmer so nützliche Maulbeerbaum; dann auch 
der türkische Weizen oder Mais, aus dem die Amerikaner 
ein schönes Mehl machen, und die weniger nützliche Brenn¬ 
nessel. Die ganze Klasse erkennt man daran, daß manche 
Blüthen blos männlich sind, wie die kleinen Würstchen an 
den Haselnußstauden, die dann einen gelben Staub aus¬ 
streuen, der die weiblichen Blüthen befruchtet. Diese sind 
bei den genannten Stauden die kleinen Knospen, welche ein 
rothes Fcderdüschchen haben, aus denen die Nüsse kommen. 
In die zwei und zwanzigste Klasse gehören solche Gt-
	        
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