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hüten habt, weil sie giftig sind. Da ist nun zuerst die Herbst¬
zeitlose, ein Zwiebelgewächs mit einer langen, dünnen Röhre
und einer blaßröthlichen Blume ohne Geruch. Erst im
nächsten Frühjahre kommt die Frucht nebst den darunter
sitzenden Blättern, welche den Maiblumenblättern ähnlich
sind, aus der Erde. Die Frucht ist birnförmig runzlicht und
inwendig in drei eirunde Fächer abgetheilt, in welchen sich
viele schwarzbraune rundliche Samenkörner befinden, welche
aber schnell tödtlich sind. Der rothe Fingerhut hat einen
eckigen, haarigen, oft 4 Fuß hohen Stengel; die Blätter
sind eiförmig lang mit scharfen Zähnen; die Blumen, welche
die Gestalt eines Fingerhuts und eine purpurrothe Farbe
haben, hängen in einer langen Reihe zusammen. Er blüht
vom Juni bis in den August. Der Kellerhals wächst sehr
häufig in unseren Wäldern, blüht im März, bisweilen auch
schon im Februar. Der kleine Strauch wird etwa 4 Fuß
hoch; die Blätter haben in der Mitte eine hohe Ader, und
kommen erst hervor, wenn die Blüthe vorüber ist. Die
Blüthen sind den' Pfirsichblüthen ähnlich, und sitzen ohne
Stengel am Strauch. Die Frucht besteht in grünen Beeren
von der Größe der Erbsen und schließt ein Samenkorn ein.
Der gemeine Stechapfel wächst im Juli und August, hat
große Blätter, eine lange, trichterförmige, weiße Blume und
eine Samenkapsel, welche stachlicht und der wilden Kastanie
ähnlich ist. Das Bilsenkraut wächst auch im Juli und Au¬
gust, meist im Schutt und auf Kirchhöfen, wie der Stech¬
apfel, wird 2 Fuß hoch, hat lange Blätter, die ohne Stiel
den haarigen Stengel umgeben, eine trichterförmige bla߬
gelbe Blume und eine Frucht, die den Haselnüssen gleicht.
Die Belladonna hat einen dünnen 3 bis 4 Fuß hohen Sten¬
gel, dunkelgrüne, haarige, ungezähnte Blätter, große, glocken¬
förmige, inwendig purpurrothe, nach dem Rande zu gelbe,
von Außen graulich rothe und behaarte Blumen, welche auS
den Blattwinkeln hervorhangen, und eine der Herzkirsche
ähnliche Frucht. Der Schierling sieht fast wie die Petersilie
aus, aber er hat weder den angenehmen Geruch, noch den
Geschmack derselben, und seine Blätter sind viel feiner und
spitzer eingeschnitten, auch von dunklerer Farbe; die Blumen¬
krone ist größer, der Same aber halbkugelig. Zu den Gift¬
pflanzen gehören auch noch die Küchenschelle, die purpurrothe
Blätter hat; der Gifthahnenfuß mit kleinen blaßgelben Blu¬
men; das Aaronskraut mit großen glänzenden Blättern auf
langen Stielen und einer scharlachrothen Beere; der schwarze
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