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135. Kriegsgebet.
4. Vater im Himmel! Wir heben die 3. Lasse den deutschen Adler sich
Hände schwingen
gläubig zu dir in irdischer Not: siegreich empor aus dem Weltenbrand!
siehe, wir ftehn an der Schicksalswende, Schirme das rechtliche Kämpfen und
lasse uns siegen durch dein Gebot! Ringen
2. Dräuend umstehn uns die feind- unserer Truppen mit gnädiger Hand!
liehen Heere, 4. Schütze den Kaiser, die Flotte, das
dröhnend rufet der eherne Mund Land —
ihrer Geschütze — o Vater, gewähre Vater im Himmel — mit gnädiger
KraftunsundHilfeinfahrvollerStund'! Hand!
Sibylle v. Laffert in den Dresdener Nachrichten.
136. Gruh an unsere ins Feld ziehenden Soldaten.
4. Sie wollend nicht anders ... der
Haß ist zu groß...
Drum also los! Und Stoß auf Stoß!
Und stehn wir einer gegen zehn,
wir stehn!
Und ohne Furcht! es rauch', wo es rauch':
Unsere Kugeln treffen auch,
und unsre Kanonen sind auch mit
Granaten
und nicht mit Zuckerzeug geladen.
2. Und Einer ist mit uns und unserenr
Recht,
ein' gute Wehr und Waffen
und mächtiger als Feindesspott:
Unser alter Herre Gott,
der uns seit Uranfang der Zeit
noch nie im Stich gelassen,
er half noch stets und hilft auch heut
und läßt nicht mit sich spaßen!
3. Kosaken hin, Franzosen her,
und kämen sie ein ganzes Meer,
und käm' es kreuz und käm' es quer:
Geblitze und Gekrache...
Es gab, solang die Welt steht, Krieg,
und allemal noch war der Sieg
bei der gerechten Sache!
4. Soll's also sein, dann los und
drauf!
Und ohne Furcht, es rauch', wo es
rauch',
unsere Kugeln treffen auch!
Und unsre Kanonen sind auch mit
Granaten
und nicht mit Zuckerzeug geladen!
Cäsar Flaischlen. (Nach: 1914, Das Krlegsliederbuch, herausgeg. von
Eugen Müller.)
137. Zu enge Brust.
4. Ein Sekundaner, sechzehn Jahr, 2. „Für eine Kugel breit genug,"
steht im Bezirks-Gedräng' — sagt keck der junge Schneuz,
Der Stabsarzt sagt ihm klipp und klar: „und so es Gott im Himmel will,
„Die Brust ist viel zu eng!" auch für ein eisern Kreuz."
Mar Bemer. (Das deutsche Lied 1914, herausgeg. von Braun u. Müller-
Rüdersdorf.)