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ling in böse Gesellschaft gerathen und nun der Anführer
einer Räuberbande geworden sei, welche in der nahe gelege¬
nen Wüste Hause. Da eilte Johannes hinaus in die Wüste.
Bald ist er von den Räubern ergriffen, die ihn zu ihrem
Hauptmann führen, und bald steht auch Dieser vor ihm in
voller Rüstung und in wildem Trotze der Bosheit. Kaum
aber hat er den alten Apostel erkannt, so ergreift er die
Flucht. Johannes aber eilt ihm nach und ruft: „Mein
Sohn, warum fliehest du vor deinem Vater, der unbewaff¬
net, vom Alter gebeugt und kraftlos, zu dir kommt? Fürchte
dich nicht, es ist noch Hoffnung, glaube mir, Christus hat
mich zu dir gesandt!" Und zitternd und weinend fällt der
wilde Räuber zu seinen Füßen, kehrt mit ihm um zur Ge¬
meinde und wird ein frommer Mensch. Jacobus der
Jüngere, des Alphäus Sohn, .der hochverehrte Vorsteher
der Gemeinde in Jerusalem, hat hier, wie früher Jacobus
der Aeltere (Apg. 12.), seinen Glauben mit dem Tode be¬
siegelt. Man führte ihn auf die Zinne des Tempels, daß
er hier ein Zeugniß gegen Christum ablegen sollte. Da er
aber standhaft sich Dessen weigerte, stürzte man ihn von der
Höhe herab. Auf den Knieen liegend rief er noch: „Ich
bitte, Herr Gott und Vater, für sie, denn sie wissen nicht,
was sie Hun!" Das hörte ein Priester; es ging ihm dur'chs
Herz, und bestürzt rikf er: „Was macht ihr? Dieser ge¬
rechte Mann betet für euch!" Aber die Andern ergriffen eine
Keule und spalteten dem Apostel den Kopf. '
Die Apostel waren Leute ohne Ansehen und Macht vor
der Welt, verschmäheten auch jedes menschliche Mittel bei
der Verbreitung ihrer Lehre; daß diese dessenungeachtet in
der kürzesten Frist so unermeßliche Fortschritte machte, ist das
herrlichste Zeugniß für den göttlichen Ursprung und die Wahr¬
heit der christlichen Religion. Wir finden zur Zeit der Apo¬
stel nicht allein im ganzen jüdischen Lande, sondern fast in
allen Gegenden der damals bekannten Erde christliche Ge¬
meinden. Diese Gemeinden waren zwar nicht fehlerfrei; die
apostolischen Briefe deuten auf mancherlei Gebrechen hin, in
denen auch sie ihren Antheil an der allgemeinen menschli¬
chen Sündhaftigkeit trugen. Aber sie waren doch sehr ver¬
schieden von den jetzigen christlichen Gemeinden. Während
die Mehrzahl in Diesen nur Namenchristen sind, bestan¬
den Jene mit weniger Ausnahme aus Menschen, welche
von ganzem Herzen an Jesum Christum gläubig geworden,
und durch das Band dieses Glaubens zu einem heiligm