Full text: [Theil 1, [Schülerbd.]] (Theil 1, [Schülerbd.])

i* Geschichte ber Römer 
tolinischen Hügels, fiel in die:Hä'nde: der Feinde, als sie. 
außer den Mauern Wasser zum Opfer aus "der geheiligten 
Quelle schöpfte. Sie versprach den Eingang des Schlos¬ 
ses zu öffnen, wenn sie das erhielte, was die Krieger am 
linken Arme trugen. Damit meinte sie die glänzenden Arm¬ 
bänder. Sie öffnete die Pforte. Die eindringende Schaar 
warf ihre schweren Schilde auf die Verrätherinn; sie ward 
von der Last erdrückt. Die Sabiner waren im Besitz der 
Burg. Nach vielen, unbedeutenden Gefechten entschlossen 
sich die Heerführer zu einer entscheidenden Schlacht. 
Zwischen dem kapitolinischen und palatinischen Hügel 
stand die Schlachtordnung der Römer; sie zog gegen die 
Burg, aus der jetzt auch die Sabiner zu. dem Kampf sich 
ordneten. Hostus Hostitius der Anführer eines Theiles 
des römischen Heeres fiel im Handgemenge. Sein Fall er-: 
schlitterte die Römer, und bald wendeten sie sich zur Flucht; 
in der selbst der König. fortgerissen ward. Hier gelobte 
er dem Jupiter Stator einen Tempel, und ermunterte die 
Flüchtlinge zu neuem Kampfe. Sie sammelten sich um den Kö- 
nig am palatinischen Thore; der Angriff wurde erneuert und 
Mettus, der Anführer der Sabiner wurde von einer Schaar 
Jünglinge unter der Anführung ihres Königs zurückgeschla¬ 
gen und verfolgt. Noch war das blutige Treffen nicht ent¬ 
schieden, als plötzlich das gräßliche Getümmel des Kampfes 
durch ein rührendes Schauspiel unterbrochen wurde. Denn 
auf einmal warfen sich die. von den Römern geraubten sa- 
binischen Frauen mit fliegendem Haare, entblößt von allem 
weiblichen Schmuck, mitten zwischen die streitenden Heere; 
unbekümmert um eigne Gefahr, nur mit derjenigen beschäf¬ 
tigt, in welcher ihre Aeltern, ihre Männer und Kinder 
sich befanden, erhoben sie ein lautes Geschrey: »Wenn ihr 
entschlossen seyd, zu morden, kehrt eure Waffen gegen 
uns, die eiüzige Ursache eurer Feindschaft. Lasset uns ster¬ 
ben, und die Opfer sein; unser Elend ist gleich groß, wir 
mögen unsere Ältern oder Ehemänner überleben.» Einem 
so rührenden Anblick konnten die Krieger nicht widerstehen; 
bei-
	        
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