Kolonie Veutsch-Gstafrika.
hier ein guter Anfang gemacht. Da Deutsch-Gstafrika nach Bodenbeschaffenheit,
Lage und Witterungsverhältnissen sich außerordentlich für den Anbau einer guten
Baumwolle eignet, werden sich die Ernteerträge von Jahr zu Jahr steigern. Neben
den Baumwollpflanzungen sind große Wälder der Kokospalme angelegt wor°
den. Etwa 5 Millionen Palmen zählt man jetzt in der Kolonie. Die Säume sind
aber zum großen Teil noch jung und tragen noch nicht. Doch ist die Zeit nicht fern,
da unsre Seifen- und Parfümindustrie, sowie die Palminfabriken unermeßliche
Rohstoffe aus diesem Lande beziehen
können. Schon jetzt erhalten sie jähr-
lich (1911) für 354000 Utk. Kopra
und Palmenkerne zur Verarbeitung.
Dazu kommen dann noch für etwa
750 000 ITH. anderer ölhaltiger Früch¬
te, die zur Margarine- und Seifenfabri-
kation verwendet werden.
von der Rüste aus steigt das
Land stufenartig zu einem Gebirge
auf, das ungefähr die höhe des Riesen-
gebirges erreicht. Die vielen Flüsse,
die von ihm Herabkommen, sind nur im
Unterlaufe schiffbar (warum?). Infolge
der herrschenden Wärme und der gro-
ßen Feuchtigkeit ist das Gebirge mit
ausgedehnten Urwäldern bedeckt. Ihre
holzschätze, die einen Wert von etwa
500 Millionen Mark haben, können aber erst ausgenutzt werden, wenn eine billige
Abfuhr nach der Küste auf Eisenbahnen möglich ist. Zwei Bahnen, die Nord- und
die Mittelbahn sind ja schon im Betriebe, daher konnten auch 1911 bereits für
über 500000 Mark Hölzer aus dem Lande ausgeführt werden. In den Plantagen,
die man angelegt hat, werden Kautschuk, Hans, Flachs und Kaffee gewonnen.
Auf den innerenhochländern,die vom Meere her keine Niederschläge er-
halten (warum nicht?), breiten sich Steppen aus. Das schilfartige Gras wird oft
mannshoch, hin und wieder ragen einzelne Dornenbüsche daraus hervor. In diesen
,,Savannen" tummeln sich Herden von Antilopen, Gazellen und Zebras, sowie Elefanten,
Nashorne, Giraffen und Strauße. Löwen finden daher reichliche Beute. Die Flüsse
werden von Krokodilen und Flußpferden belebt. Im Norden und Westen verläuft
die deutsche Grenze über eine Anzahl großer Seen (nenne sie!). Östlich vom Viktoria-
See erhebt sich ein mächtiger Vulkan, der Kilimandscharo (über 6000 m). Bis zu
einer höhe von 3000 m ist er mit Urwäldern, z.T. auch mitplantagen bedeckt. Dann
folgt das Gebiet der Bergwiesen, während der Gipfel in Schnee und Eis gehüllt ist.
Die Zahl derBewohnerDeutsch-Gstafrikas schätzt man auf 8 Millionen,' es
sind meist Neger, die sich in den fruchtbaren Gegenden mit Ackerbau und Viehzucht
beschäftigen. An der Küste wohnen auch viel Araber und Inder. Sie sind bereits in
Gib die Grenzen der Kolonien an. Nenne die
eingezeichneten Grte.