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Die Araber, Mongolen u. Türken.' 
And Muhamed ist sein größter und letzter Prophet," 
woran sich natürlich noch eine Menge anderer Lehren und Vorschriften 
anschließt. Die Bekenner des Islam (der mahomed. Rel.) nennen 
sich Moslemim, d. i. Gläubige, und dieser Name ist im Munde 
der Deutschen zu dem Worte Muselmänner geworden. 
Muhameds Nachfolger und Stellvertreter, Chalifen genannt, 
breiteten darauf die Macht der Araber und ihre Religion in den ost¬ 
römischen Provinzen Asiens und Africa's, sowie in den daran grän¬ 
zenden Ländern, schnell aus. In etwa 15 Jahren waren Syrien, 
Phönicien, Palästina, Persien, Aegypten und fast die ganze Nordküste 
Africa's erobert. Cypern und Rhodus unterlagen ihnen, und selbst 
vor Constantinopel erschienen die Araber, wie schon erwähnt wurde. 
Von Nordafrica giengen sie nach Spanien über und drängten die 
Westgothen in den Norden desselben *). Das arabische Reich erstreckte 
sich unter den Chalifen vom Indus bis zum atlantischen Meere. Zum 
Sitze dieser neuen Weltherrschaft erhob der Chalif Al-Mansor die 
Stadt Bagdad, welche er am Tigris gegründet hatte. Handel, Künste 
und Wissenschaften blüheten unter den Arabern. Das Ansehen der 
Chalifen zu Bagdad sank jedoch und zwar vornehmlich durch die An¬ 
maßungen ihrer türkischen Leibwache. In den Provinzen ihres 
Gebietes bildeten sich daher unabhängige Staaten, z. B. in Spanien, 
Nordafrica, Aegypten re. Unter den Beherrschern dieses ägyptischen 
Reiches zeichnete sich besonders Saladin aus, auch als Gegner der 
abendländischen Christen, welche Palästina erobert hatten (um 1180]. 
Neben den Arabern erhoben sich in Asien für einige Zeit die Mon¬ 
golen. Unter ihrem Anführer Dschingis-Chan (um 1200] er¬ 
stürmten diese eine vorübergehende Weltherrschaft, die sich von den 
Gränzen China's bis tief nach Rußland erstreckte und welcher bald 
auch das Chalifat zu Bagdad unterlag. Nach Dschingis-Chan sank 
vorerst die Macht der Mongolen wieder; durch Timur oder Ta- 
merlan erhielt sie indeß einen neuen Aufschwung sum 1400]. Aber 
auch dessen Eroberungen zerfielen wieder, so daß einer seiner Nach¬ 
folger, Babur, als Flüchtling nach Ostindien kam, wo es ihm übri¬ 
gens gelang, ein Reich zu gründen, das unter dem Namen Reich 
des Großmogul (des Groß-Mongolen) bis in die neuere Zeit 
bestanden hat, da die Engländer es auflösten. 
Während Kleinasien den Mongolen unterworfen war, stiftete Os- 
man, der Anführer eines türkischen Stammes, der sich zur muha- 
med. Rel. bekannte, daselbst das osmanische Reich (1320]. Er 
legte sich den Titel Sultan (d.i. Mächtiger) bei und war der 
Ahnherr der noch regierenden Herrscherfamilie von Constantinopel. 
*) In diesen westlichen Ländern nannten sich die Araber Saracenen, d. k. 
Morgenländer, weil sie von Morgen dahin kommen. Der Name 
Araber, d. i. Abendländer, paßt nur unter den Asiaten für sie, 
welche von Arabien aus nach Osten wohnen.
	        
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