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Der menscht. Körper. 
Gliedmaßen. Was gibt wohl meinen Schenkeln, meinem Rücken 
und dem ganzen Körper diese Festigkeit? 
Die Knochen! 
riefen die Kinder, und Herr Richard fuhr fort: 
Die Knochen sind also vorhanden, um das Fleisch, dessen einzelne 
Bündel Muskeln genannt werden, nebst allen übrigen weichen Theilen 
des Leibes zu stützen, zugleich aber auch edlere und zarte Theile, z. 
B. das Gehirn, das Rückenmark, die Lunge, das Herz, den Magen, 
die Leber und die Milz, vor Verletzung zu bewahren. Sie sind sämmt¬ 
lich gefühllos. 
Am Menschen zählt man etwa 250 einzelne größere oder kleinere 
Knochen, die unauögetrocknet bei einem Erwachsenen von gewöhnlicher 
Statur 40 bis 50 Pfund wiegen und also beiläufig den 3ten Theil 
seines Gewichtes ausmachen. Sie bilden das Gerippe des mensch¬ 
lichen Körpers. 
Die Form der Knochen ist sehr verschieden. Einige sind lang¬ 
gestreckt und zwar theils röhrenförmig, wie die Schenkel- und 
Armknochen, theils breitgedrückt, wie tue Rippen. Andere sind 
platt, wie die Schulterblätter, an welchen die Knochenköpfe der 
Oberarme, und die Hüftknochen, an welchen die Oberschenkelbeine in 
eigenen schüsselförmigen Vertiefungen oder Pfannen sich bewegen; 
desgleichen die Kinnladen und der Hirnschädel. Roch andere sind kurz 
und zackig, wie die 24 Wirbelknochen, an denen die Rippen fest¬ 
sitzen, oder rundlich-eckig, wie die Knochen in der Hand- und 
Fußwurzel re. 
Inwendig sind sie theils hohl, theils mit einem löcherigen Knochen¬ 
gewebe durchwachsen. Alle sind mit Mark, d. i. einer schwam- 
michten, fettfeuchtigen Masse, gefüllt, durch welche sie stark und ge¬ 
schmeidig erhalten werden. Außen hat sie der Schöpfer mit einer 
dünnen, aber festen, sehnigen Beinhaut umgeben. Diese Beinhaut ist 
mit höchst feinen Äderchen durchflochten, die an unzähligen Orten durch 
kleine Löcher und Ritzen in die festesten Knochen bis auf's Mark drin¬ 
gen und Nahrungsstoff absetzen. 
Wären unsere Knochen durchaus von harter Beinmasse, so würde 
ihnen nicht nur der stäte Zufluß von Nahrungssäften fehlen, sondern 
ihr Gewicht würde auch so lästig sein, daß wir unsere Glieder nicht 
behende genug würden bewegen könven. 
Da, wo die Knochen Gelenke bilden, sind sie mit einer Knorpel¬ 
platte und mit einer immer schlüpfrigen Feuchtigkeit überzogen. Warum? 
—Daß sie sich nicht an einander reiben, nicht abnutzen und die Be¬ 
wegung erschweren. Damit sie aber auch nicht von einander weichen, 
sind sie mit zähen, dehnbaren und sich wieder zusammenziehenden 
(elastischen) Gelenkbändern und Kapseln an einander befestigt.
	        
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