Der menscht. Körper.
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An Kindern sind die Knochen überhaupt knorpelartiger, als an
Erwachsenen, und manche Knochen, die späterhin ein Ganzes aus¬
machen, nur durch Knorpel zusammengefügt, daher man auch Kindern
leicht die Knochen zerbrechen und verrenken kann, wenn man sie un¬
vorsichtig herumschleudert. Läßt man sie zu schwere Lasten tragen, so
werden sie gern krummrückig. Eben diese Folge hat häufig auch das
gewaltsame Schnüren und Zwängen, desgleichen wenn man Kinder
immer auf dem rechten oder linken Arme trägt und nicht zwischen
beiden Armen abwechselt. Über das Tragen der Kinder auf Einem
Arme werden nicht selten beide, die Tragenden und die getragenen
Kinder, krummrückig.
Auch erwachsene Personen müssen vorsichtig sein, um nicht an
ihrem áochenbaue zu verunglücken. Ein bloßer Sprung auf die aus¬
gestreckten Füße kann allein durch zu heftige Erschütterung des Kno¬
chenmarkes unheilbare Knochengeschwüre oder Brechung der Knochen¬
köpfe verursachen.
Ihr klettert gern; — bedenkt den Werth gerader Glieder!
Man bricht sie gar zu leicht und heilt sie oft nicht wieder.
Wie zweckmäßig der ganze Knochenbau sei, nimmt man vorzüg¬
lich an der menschlichen Hand wahr, mit der wir die gröbsten wie
die künstlichsten Arbeiten verrichten können, indem sie zu beiden gleich
geschickt ist. — Warum ist wohl bei den meisten Menschen die linke
Hand ungeschickter, als die rechte? — Thut man wohl, daß man die
linke so vernachlässigt? — Warum nicht?
Von der Handwurzel, welche aus kleinen beweglichen Knöchel¬
chen besteht, laufen 5 dünne Röhren mit Gelenken aus. Vier derselben
sind bis zur Spaltung der Fmger durch Fleisch mit einander ver¬
bunden und bilden die Grundlage der flachen Hand. Der Daumen
ist um ein Glied kürzer; da aber sein unterstes Gelenk nicht mit den
übrigen Fingern verbunden, sondern von ihnen unabhängig ist, so
hat er doch eben so viel frei-bewegliche Glieder. (Wie viel also?)
Wer kann mir aber sagen, warum der weise Schöpfer den Daumen
so weit rückwärts gesetzt hat?-
Richtig! Stände der Daumen, wie die große Zehe der Füße, mit
den übrigen Fingern in gleicher Reihe, wie viel würde dann dem
Kunstgeschicke unserer Hand fehlen! So aber können wir vermittelst
des umgreifenden Daumens alles weit fester halten und allen Fin¬
gern , wo sie es bedürfen, zu Hilfe kommen; auch ist der Daumen
stärker, als die vier übrigen Finger, um ihnen gleiche Kraft entgegen
- setzen zu können.
Jeder Finger hat seinen eigenen Namen. Nennt mir einmal alle
fünf!-Warum heißt der zunächst am Daumen : Zeigefinger?
Warum der darauf folgende : Mittelfinger? der nach diesem
kommende : Gold- oder Ringfinger? und der kleinste : Ohrfin-