Nach der verschiednen Form, Lage und Dicke geben 
nun die Ärzte dem geschlängelten Darmkanale von einer 
Strecke zur andern verschiedne Namen. Das Darm¬ 
stuck zunächst am Magen heißGz. B. der Zwölffinger¬ 
darm, weil seine Lange nur etwa so viel betragt, als 
die Breite von 12 Fingern; das Ende des Gedärms, 
wo es mit dem Gesäße verwachsen ist, heißt der Mast¬ 
darm. 
Wenn ihr aber nicht blos die verschiedene Form und 
Dicke, sondern auch die natürliche Lage der Gedärme 
an Schlacktthieren beobachtet habt: so muß es euch so 
vorgekommen seyn, als ob in der Art und Weise, wie sie 
neben und über einander liegen, gar keine Regel statt 
fände. Das ist aber nicht so. Sie haben vielmehr 
ihre gesetzliche Lage, in welcher sie Nicht sowohl durch 
die Bauchhaut und durch das sogenannte Netz, als viel¬ 
mehr durch eine eigne Fetthaut, die man das Ge¬ 
kröse nennt, zusammen gehalten werden. Durch die¬ 
ses Gekröse werden sie so gur untereinander verbunden, 
daß nickt leicht eine Verschlingung vorgehen kann. Ge- 
sckieht das aber doch: so stocken die Speisen und treten 
am Ende durch den Mund wieder heraus, so daß der 
Mensch eines elenden und schmerzhaften Todes sterben 
muß. — Weit häufiger kommen die sogenannten Netz¬ 
brüche vor. Durch zu schweres und unvorsichtiges He¬ 
ben, besonders bey ausgespanntem Leibe, durch zu star¬ 
kes Emporlangen, heftiges Springen k. wird nämlich 
die Netzhaut zu stark ausgedehnt oder gar zersprengt; 
die Bauchhaut allein kann die Gedärme nicht mehr zu¬ 
rück halten, sie treten aus, und nur durch langes Tra¬ 
gen beschwerlicher Bruchbänder können «unge Personen 
wieder geheilt werden. Bey Alten ist oft keine Heilung 
mehr möglich. Sie nehmen ihre Gebrechlichkeit mit 
ins Grab. 
- Kinder! seyd vorsichtig und meidet den thörichten 
Stolz mancher lUNgPN Leute, die durch unmäßiges He¬ 
ben und Tragen sich auszeichnen wellen. 
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