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der Vögel erregen unsere Bewunderung, aber Was sind sie gegen die 
kunstvollen Arbeiten vieler Insekten? gegen die künstlichen Wohnungen, 
welche sich viele Raupen, Wespen, Bienen, Hummeln k. bauen? gegen 
die riesenhaften Werke, welche die Termiten (auch weiße Ameisen ge¬ 
nannt) aufführen? Es mag hier nur auf diesen Gegenstand aufmerksam 
gemacht werden. Von der Baukunst der Insekten ausführlicher zu erzäh¬ 
len geht hier nicht an. 
76. Der Maikäfer. 
Unter den Käfern in Deutschland ist der Maikäfer wenigstens bei 
Kindern wohl der bekannteste, aber auch einer der schädlichsten für 
Ackerbau und Obstbanmzucht. Seine Gestalt wird gern als die re¬ 
gelmäßige aller Käfer angenommen, obwohl eine leichte Betrachtung 
ergiebt, daß auch unter diesen Thieren die größte Mannigfaltigkeit 
herrscht. Die Farbe seines Körpers ist schwarz mit weißen Ecken an 
den Seiten der Ringe, woraus sein Hinterleib besteht. Die Flügel¬ 
decken sind rothbraun und haben nach hinten laufende Rinnen. Röther 
sind die Fühlhörner, welche bei den Männchen längere und breitere 
Kolben (Quasten) haben als bei den Weibchen. Der Hinterleib hängt 
nach unten und läuft spitz zu. Seine 6 Füße haben Krallen, wodurch 
er sich so fest anzuklammern im Stande ist, daß er eben so leicht unten 
als oben auf einem Blatte sitzt, aber auch ein unangenehmes Gefühl 
ans der Haut verursacht. Seine netzartigen Flügel werden nur sicht¬ 
bar, wenn er fliegt oder eben aufgehört hat zu fliegen. Den Tag über 
sitzt er meistens ruhig auf den Zweigen und zwar in einem so stumpf¬ 
sinnigen Zustande, daß man ihn greifen oder abschütteln kann; des 
Abends aber schwärmt er lustig umher, und läßt sein bekanntes Sum¬ 
men hören. Während der Nacht ist er ebenfalls munter und sättigt 
sich meist für den ganzen folgenden Tag. Seine Nahrung besteht ans 
Baumblättern, auch wohl aus Blüthen und da er fast immer in großer 
Menge in manchen Jahren in zahllosen Schaaren erscheint, so thut er 
oft empfindlichen Schaden an Obst- und Waldbäumen. Nußbäume 
und Eichen, deren Blätter er besonders liebt, werden bisweilen so ab¬ 
gefressen, daß sie in Folge davon absterben, oder daß wenigstens die 
Zierde des Jahres dahin ist. Nun hat der Maikäfer zwar zahlreiche 
Feinde an den Vögeln, welche gerade in der Zeit seines Erscheinens 
ihre Jungen mit Insekten füttern, auch an dem Igel, dem Fuchs, der 
Fledermaus und dem Schwein; allein Dies reicht zu seiner Verminde¬ 
rung um so weniger hin, als die Zahl der Vögel und der wild leben¬ 
den größeren Thiere überhaupt jährlich abnimmt. Darum muß der 
Mensch selbst Hand anlegen. Wenn ganze Gemeinden sich zur Ver¬ 
tilgung dieses Ungeziefers vereinigen, und nicht gezögert wird, bis die 
Weibchen schon ihre Eier in die Erde gelegt haben, auch in den Jah¬ 
ren, wo die Menge weniger auffallend ist, nicht ganz gerastet wird, so 
wird der Obstbau nicht wie bisher durch dieses Insekt gefährdet werden. 
Der Maikäfer lebt nicht lange, allein seine Larve, der Enger¬ 
ling, ist nicht minder schädlich in der Erde, als der Küfer über der¬ 
selben. Diese Engerlinge sind häßliche, blaßgelbe und schwarze, wurm- 
ähnliche Geschöpfe, welche zwar Füße haben, sich aber nur langsam
	        
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