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alten Fritz, oft von dem rühmlichen Kampf der Tyroler und spanischer 
Frauen und Jungfrauen gegen die französische Zwingherrschaft erzählt, 
und ihre junge Seele glühte vor Bewunderung der Heldinnen und 
von Haß gegen den Tyrannen. Als daher Maria die ergreifenden 
Worte, in welchen der König sein Volk zum Kampfe aufrief, gelesen hatte 
und sah, wie begeistert Jung und Alt dem Rufe Folge leistete, da 
hatte sie keine Ruhe mehr im Vaterhauses ihr Geschlecht vergessend, 
beschloß sie am Kampfe selbst Theil zu nehmen. Wegen des Unge¬ 
wöhnlichen ihres Entschlusses fürchtete sie von ihrem Vater Hindernisse. 
In der Stille verkaufte sie daher Alles, was sie an Sachen von Werth 
besaß, und schaffte sich von dem erlösten Gelde eine anständige Manns¬ 
kleidung, einen Hirschfänger, eine Büchse und einen Tschako an. So 
ausgerüstet ließ sich die Jungfrau in die Schaar der Lützow'schen 
Jäger unter dem Namen August Renz aufnehmen, und erwarb sich 
balv durch ihre Bescheidenheit, Kraft und Anstelligkeit die Achtung der 
Offiziere. Ihrem' alten Vater schrieb sie jetzt durch ihren Bruder; sie 
bat ihn um Verzeihung, daß sie diesen Schritt heimlich vor ihm ge¬ 
than. Da sie jedoch seine Vaterlandsliebe kenne, zweifle sie nicht an 
seiner Zustimmung, und wenn es ihr auch Kummer mache, ihn für 
jetzt allein lassen zu müssen, so fordere doch die Rettung des Vater¬ 
landes jedes Opfer; der Herr werde ihn auch nicht verlassen. 
Bald erging nun der Ruf, in's Feld zu rücken. Das Lützow'sche 
Freikorps erhielt Befehl, in Eilmärschen der Elbe hinab zu ziehen, um, 
Hamburg den Franzosen zu entreißen. Maria Prochaska war unter 
dem Vortrab. Es galt die Erstürmung einer Anhöhe, die der Feind 
stark mit Geschütz besetzt hielt, weil er damit das Ufer des Stroms 
bestreichen konnte. Den Tag vorher hatte Maria von Todesahnungen 
ergriffen, ihren zu Hause gelassenen Lieben ein rührendes Lebewohl zu¬ 
gerufen, und wirklich hatte die Hand, welche über Leben und Tod ge¬ 
bietet, ihr nicht bestimmt mit Siegeskränzen geschmückt in das theuere 
Vaterland zurückzukehren. 
Man stand nun dem Feinde gegenüber. Die Hörner gaben end¬ 
lich das Zeichen zum Angriff: der Kanonendonner des Feindes ant¬ 
wortete, und ganze Haufen der Heranstürmenden sanken zu Boden. 
Auch Maria wurde leicht verwundet; aber sie achtete des strömenden 
Blutes nicht. Siegreich mit ihren Waffenbrüdern stieg sie die Anhöhe 
hinan. Fürchterlich wüthete der Kartätschenhagel in ihren Reihen. 
Da sank der Oberjäger Heidrich, von einer Kanonenkugel getroffen, 
an ihrer Seite nieder. Sie sprang herzu, ihm Beistand zu leisten; 
da zerschmetterte eine Kanonenkugel auch ihr das rechte Bein. Ohn¬ 
mächtig sank sie neben dem Verwundeten nieder und blieb in ihrem 
Blute liegen, bis einer ihrer Kameraden ihr zu Hülfe kam, und sie 
bei Seite bringen ließ. Jetzt war es nicht mehr Zeit, ihr Geheimniß 
zu verschweigen; sie entdeckte dem mitleidsvollen Kampfgenossen ihr 
Geschlecht, und bat ihn, sie mit Schonung zu behandeln und auch dem 
Wundarzt zu empfehlen. Beides wurde ihr heilig versprochen. Unter 
unbeschreiblichen Schmerzen wurde Maria nach Danneberg gebracht; 
aber mit männlicher Gelassenheit ertrug sie ihre Leiden. Sie sollten 
nicht von langer Dauer sein. Sie war zu spät unter die Hände
	        
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