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dessen; beim nach einem im Monat Oktober 1844 erstatteten Vcrwal-- 
tungübcrichte betrugen die Kosten schon 13 474 314 Gulden, und doch 
waren noch einige Hauptbauten zu vollenden. 
Der Kanal beginnt bei Kehlheim an der Donau, erreicht den hoch, 
sten Punkt bei Neumarkt, 630V- Fuß über dem Ausmündungsputtkt in 
den Main und 270 0 Fuß über dem Einmündungspunkt in die Donau. 
Bis in die Nähe von Neumarkt zählt man 23 Kammerschleußen, d. h. 
solche doppelte Schleusten zwischen welchen man das Wasser bis zu einer 
gewissen Höhe schwellen kann. Von diesem Punkte an bis zur Schleuste 
Nr. 24 braucht ein guter Fußgänger wohl sechs Stunden, dann aber 
folgen die Schleusten sehr rasch auf einander. Die 68 fte führt in den 
Hasen bei Nürnberg, bei Erlangen ist die 80 sie, von da bis zum Bam- 
berger Hafen finden sich noch 11. Der Kanal zählt also in seiner gan¬ 
zen Länge, welche von Kehlheim bis nach Bamberg 23'/2 deutsche Meile 
beträgt, 91 Kammerschleußen, von denen sede 120 Fuß lang und 16 
Fuß breit ist, tnid ein Zwischentbor hat, da die ganze Länge der Schleu¬ 
sten nur für Schiffe mit Bauholz gebraucht werden soll. Die Breite der 
Schiffe ist an der Wasserfläche höchstens 14'/- Fuß, am Boden 14 Fuß, 
bei voller Ladung gehen sie 4 Fuß im Wasser. Bei günstigem Winde 
kann ein Pferd wohl an 2 000 Zentner ziehen. Die Ziehwege (Lein¬ 
pfade sind längs der ganzen Kanallinie mit Obstbäumen bepflanzt, 
welche herrlich gedeihen. Der Kanal ist oben 54 Fuß breit, unten 34 
Fuß, die Tiefe ist 5 Fuß, doch kann diese bis aus 7 Fuß gebracht werden, 
sobald der Kanal mehr verschlammt ist, denn die Böschungen sind stark 
und breit. Die Befürchtung, daß, ungeachtet eine Menge Flüßchen und 
Bäche in den Kanal geleitet sind, dieser in trocknen Sommern wasserlos 
sein werde, sind nach dem Urtheile der Sachverständigen grundlos; man 
hat berechnet, daß selbst im ungünstigsten Falle noch hinreichend Wasser 
vorhanden wäre, wenn auch 50 Millionen Zentner Waaren jährlich auf 
dem Kanal transportirt würden. 
Die jährlichen Unterhaltungskosten sind auf 556 200 Gulden be¬ 
rechnet; um aber alle Unkosten, namentlich auch die Kapitalzinsen zn 
decken, müßten, wenn man das Kanalgeld zn 15 Kreuzer für den Zentner 
ansetzt, jährlich 2 224 800 Zentner Waaren verschifft werden, Was zn 
seiner Zeit, wenn der Kanal seine Bedeutung erlangt hat, d. h. wenn 
alle deutschen Bundesstaaten einen einzigen Zollverein bilden werden, 
gewiß geschehen wird. 
Ob überhaupt die auf den Kanal verwendeten Summen sich ren- 
tircn werden, ist eine Frage, die man jetzt noch nicht zn lösen im Stande 
ist, weil gar Vieles darauf einwirkt. Wird einmal die Weichsel, Elbe, 
Weser und der Rhein durch freien Handel mit einander verbunden sein, 
dann erhält der Ludwigskanal seine Bestimmung zu einer Hauptwasser- 
straße des Welttheiles und kann einen kaum zu berechnenden Umschwung 
des Verkehrs herbeiführen. 
Ungemein viel Leben wird der Kanal in die Gegenden/ von Nürn¬ 
berg, Fürth und Erlangen bringen, denn er bindet die getraidereichen 
Donaugegenden an die rheinischen und niederländischen Märkte. Auch 
muß der Güterzug auf dieser neu entstandenen Straße sich mehren, wenn 
einmal die außerhalb Baiern bestehenden drückenden Mainzölle aufgehoben 
werden. Der ungeheure Vorrath von Holz und Torf, den das südliche
	        
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