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Bach, und mehrere zusammengeflossene Bäche einen Fluß.
Mehrere Flüsse bilden einen Strom. Alle Flüsse, Ströme
u. s. w. fließen ins Meer; die Stelle, wo sie ins Meer
fließen, heißt ihre Mündung. Die Vertiefung, worin das
Wasser eines Flusses oder Stromes fließt, heißt das Bette.
Der Rand des Bettes wird Ufer genannt. Der Rand
des Meeres heißt Küste. Ist ein Fluß so tief, daß man
mit großen Schiffen darauf fahren kann, so wird er schiff¬
bar genannt. In manchen Flüssen und Strömen giebt es
Stellen, wo das Wasser von einer steilen Höhe in die
Tiefe stürzt. Solche Stellen nennt man Wasserfälle, z. B.
der Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz.
Das Wasser des Meeres oder der See fließt nicht wie
das Wasser in den Flüssen (nur an einigen Stellen sind
Strömungen), sondern es wird bewegt durch den Wrnd.
Die merkwürdigste Bewegung des Meeres, deren Grund man
in der anziehenden Kraft des Mondes vermuthet, ist die Eb¬
be und Fluth; da nämlich das Wasser in Zeit von 24
Stunden und 49 Minuten zweimal steigt und eben so oft
fällt. Fluth ist oie Bewegung des steigenden, Ebbe die
Bewegung des fallenden Wassers. Einige Stellen im Meere
haben eine kreisförmige Bewegung ihres Wassers, sie
werden Wirbel, Strudel, auch Mahlströme genannt. Durch
die angegebenen Bewegungen des Meerwassers, wie durch
das darin befindliche Salz, wird es vor der Fäulniß ge¬
sichert. —
Fast in allen Gegenden geht das Meer an einigen
Stellen tiefer ins feste Land, und dieses Wasser heißt dann
ein Meerbusen. Finden die Schiffe in solchen Meer¬
busen Sicherheit gegen Stürme, so heißen sie Häfen.
Des Nutzens wegen legt der Mensch auch solche Häfen an, wo
die Natur sie nicht geschaffen hat. Der Durchfluß des
Meerwassers zwischen zwei Ländern, wodurch zwei Meere
mit einander verbunden werden, wird eine Meerenge,
Straße oder Kanal genannt. —
Eine zahllose Menge der mannigfaltigsten Geschöpfe
leben im Meere! Hier leben zahllose Arten von Fischen,
wodurch Tausenden von Menschen ihr Leben erhalten wird.
Hier lebt eine unendliche Menge von Geschöpfen, die wir