Full text: Hannoverscher Kinderfreund

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Völker in Europa, in Asien, in Afrika, in Amerika und 
in Australien. 
Im Allgemeinen unterscheidet man die Menschen nach 
den Ländern, worin sie geboren sind, und nach der Far¬ 
be ihrer Haut. Hienach giebt es also Europäer, welche 
meistentheils eine weiße Haut haben; Asiaten, welche 
größtenteils eine braungelbe Farbe haben; Afrikaner, 
welche schwarz sind, und Neger oder Mohren genannt wer¬ 
den; Amerikaner, mit einer röthlich-gelben Farbe; Süd¬ 
indier, deren Farbe größtentheils schwarz ist. 
Im Besondern unterscheidet man die Menschen auch nach 
ihrer Größe. Die gewöhnliche Größe eines Menschen ist 
5 bis 6 Fuß. Doch werden in den kältesten Ländern der 
Erde, wo es fast beständig Winter ist, die Menschen sel¬ 
ten über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr unge¬ 
staltet. Hie und da giebt es Menschen, die 7 bis 8 Fuß 
groß sind, und andere, welche nur 2 Fuß groß, auch wol 
noch kleiner sind. Man nennt die ersten Riesen, die 
letzten Zwerge. Nur selten findet man aber so außer¬ 
ordentlich große und kleine Menschen. Es giebt auf der 
Erde weder ein Volk von Riesen, noch ein Volk, das aus 
lauter Zwergen besteht. Die Farbe der Menschen, ihre 
Größe u. s. w. richtet sich gewöhnlich nach dem Lande, 
in welchem sie leben, nach der Nahrung, welche sie ge¬ 
nießen, so wie auch nach ihren Leibesübungen. Auch in 
Ansehung der Lebensart findet unter den Menschen ein 
großer Unterschied Statt. Einige nämlich, welche man 
wilde Völker nennt, sorgen gar nicht dafür, daß sie für 
die Zukunft in Ansehung ihres Unterhalts gesichert sind. 
Sie säen und pflanzen nicht, sammeln auch keinen Vor¬ 
rath von Lebensmitteln; sondern gehen, wie die meisten 
Thiere, nur dann auf Nahrung aus, wenn sie der Hun¬ 
ger dazu treibt. Ihre einzigen Beschäftigungen sind da¬ 
her Jagd und Fischerei. Sie wohnen nicht in Dörfern 
bei einander, wissen sich keine ordentliche Wohnungen zu 
bauen, sondern bewohnen bloß elende Hütten, in welchen 
sie vor der Übeln Witterung nicht gehörig gesichert sind, 
und worin es ihnen an allen Bequemlichkeiten mangelt; 
ja einige wohnen sogar noch in Höhlen unter der Erde.
	        
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