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ehe das alles wiederkommt, und ich werde mich oftmals,
wenn Schnee vom Himmel herabfällt, trübe Wolken in
der Lust hangen und stürmischkalte Winde wehen — o dann
werde ich mich oftmals nach dem frischen Grün und der
erfreulichen Himmelsbläue sehnen, und mich klarer, mil¬
der Tage erinnern, und schmerzlich ans ihre Wiederkunft
harren. tzlber die Sehnsucht und die Hoffnung, beide
sind süß und täuschen nicht, und ehe man es sich versteht,
zeigen die sprießenden Keime des neuen Lebens sich, und
die Klänge des Frühlings fallen in das lauschende Ohr,
und erwecken im Herzen den schlummernden Frühling mit
seinen Blüthen und Tönen!“
Herlistlied.
Wie reich an Freud', an Glück und Segen
Ist, Schöpfer, deine schöne Welt!
2m Sturm, im Sonnenschein und Regen
Wirkt fort die Kraft, die uns erhält.
Die, nie veraltend, stets erneut.
Uns benedeiet und erfreut.
Uns gieng ans der Verwesung Hülle
Das Samenkorn gedeihend auf;
2n Scheuern liegt der Felder Fülle,
Deiv Vaterauge ruhte d'eanf;
Im Segen stoß des Landmanns Schweiß,
Und reiche Zinsen trug sein Fleiß.
Du lenktest, Herr, der Winde Flügel,
Des Regens und der Ströme Fluth;
Du hreltest, Gott, des Blitzes Zügel,
Der Elemente wilde Wuth;
Schufst selbst die Schrecken der Natur
Zu Zeugen deiner Güte nur.