Full text: Leitfaden zur Weltgeschichte

Kur - Salzburg - Oesterreich. Geschichte. 357 
Anna bestieg; auch Bremen und Verden an sich brachte. 
Ihm folgte (1734) sein Sohn, Georg II, welcher 1760 
starb und seinen Enkel Georg Hl, zum Nachfolger 
hatte. — Diese Verbindung mit England, einem kriegeri¬ 
schen Handelöstaate, hat dem Kurstaate zwar Glanz, aber 
auch viele Unannehmlichkeiten zugezogen, welche in unfern 
Tagen sehr drückend geworden sind. — 
VII. Salzburg. 
I. Das Biethum Salzburg wurde in der Mitte de« 
achten Jahrhunderts von dem Apostel der Deutschen, 
dem Engländer Winfried, welcher vom Papst Gregor II 
zum Erzbischof von Maynz und Oberbischvf von Deutsch¬ 
land ernannt wurde und den Namen BonifaciuS er¬ 
hielt, gestiftet. Dieses Bisthum sollte besonder« die Auf¬ 
sicht über die Geistlichen und Gläubigen in Baiern füh¬ 
ren und das Christenthum unter den Wenden und Ungarn 
ausbreiten. — Hierin zeichnete sich auch der Bischof 
Arno von Salzburg besonders au«. — Die nachfolgen¬ 
den Bischöfe fanden mit der Zeit Gelegenheit, einen großen 
Theil des Baierlandes, Helveriens und des Wendenlande« 
unter ihre Herrschaft zu bringen. Sie strebten, wie ihre 
übrigen Amtsbrüder im deutschen Reiche, die Macht der 
Könige zu schwachen und sich selbst unabhängiger zu ma¬ 
chen. Unter andern widersetzte sich Bischof Gerold dem 
Kaiser Otto I, dem Gr. sehr lebhaft. Er war einer der 
Urheber, welche die Ungarn (Hunnen) einluden, in 
Deutschland einzufallen, um mit ihrer Hülfe dem Kaiser 
zu widerstehen, und fer stritt sogar in der Schlacht auf dem 
Lechfelde auf der Seite der Feinde, wurde aber gefangen 
und nachher geblendet. Jedoch gelang es seinen Nachfol,
	        
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