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Sprachlehre.
1. §)ie Sprache ist das Vermögen des Menschen,
seine Gedanken durch Worte auszudrücken. Dieß geschieht
entweder durch hörbare Zeichen, oder Sprachlaute,
(Tonsprache) oder durch sichtbare, bleibende Zeichen
(Schriftsprache).
2. Die verschiedenen Völker der Erde gebrauchen,
um ihre Gedanken auszudrücken, verschiedene Wörter; da¬
her gibt es vielerlei Sprachen; z. B. die deutsche, engli¬
sche, französische, türkische u. s. w.
3. Eine Sprache, die jetzt nicht mehr von einem
ganzen Volke gesprochen wird, wie ehemals, nennt man
eine todte Sprache', z. B. die lateinische; eine Sprache
aber, die von einem ganzen Volke zur gegenseitigen Mit¬
theilung der Gedanken gebraucht wird, heißt eine lebende
Sprache, z. B. die deutsche, italienische u. s. w. Welche
heißt die Muttersprache?
4. Die Grundbestandtheile der Sprache sind die Lau¬
te ; aus diesen entstehen Silben; aus den Silben Wörter,
aus diesen Sätze, und aus der Verbindung mehrerer Sätze
entsteht eine Rede.
5. Die Sprachlehre ist eine Anleitung, die Sprache
richtig verstehen und gebrauchen zu lernen/
Von den Sprachlauten.
6. Der Laut ist ein Schall, der mittelst der Oeff-
nung oder Bewegung des Mundes durch die Lunge her¬
vorgebracht wird. Die sichtbaren Zeichen der Laute nennt
man Buchstaben.
7. Man theilt die Laute ein: 1. in Selbstlaute, 2. in
Doppellaute und 3. in Mitlaute. Selbstlaute sind 8: a,
o, u, ä, 6', 'u, e, i (y); von diesen werden ä, ö, ü, auch
Umlaute genannt; Doppellaute 5: ai, au, äu, ei, eu;
Mitlaute 20: b, c, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, q, r, s, t,