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v, w, x, z. Zusammengesetzte Zeichen für einfache Mit¬
laute sind: cf, ch, sch, ß, th rc.
8. Die Selbstlaute werden in manchen Wörtern
lang, in andern kurz ausgesprochen. Lang ist der
Selbstlaut in den Wörtern: Lob, Weg, Saal, ihm,
Vieh, da, so, Altar; kurz in den Wörtern: Fall, Dorf,
wett, Master, Sand, bis, mit u. s. w.
Von den Silben.
9. Eine Silbe ist ein Laut, oder Ton, der mit
einem Stimmabsatze ausgesprochen wird. Es gibt:
1. Stammsilben, 2. Ableitungs- oder Bildungssilben.
10. Die Stammsilben (Grundsilben) machen die
Grundbestandtheile der Wörter aus. In dem Worte
freundlich ist Freund die Stammsilbe.
11. Durch die Ableitungssilben werden neue Wör¬
ter gebildet. So wird aus dem Worte Freund durch
Vorsetzung der Silbe un und durch Hinzufügung der
Silbe lich das Wort unfreundlich gebildet.
12. Vorsilben sind solche, welche vor der Stamm¬
silbe stehen; hierher gehören die Vorsilben: ant, be, emp,
ent, er, ge, miß, un, ur, ver, zer. — Nachsilben nennt
man diejenigen, welche nach der Stammsilbe stehen.
Die vorzüglichsten Nachsilben sind: ath, bar, gen,
de, e, ei, el, eln, en, eno, er, ern, haft, heit, icht,
ig, inn, ing, isch, ist, keit, lei, lein, lich, ling, niß-
sal, sel, sam, schaft, thum, ung. i
Von den Wörtern.
13. Ein Wort ist der Ausdruck einer Vorstellung,
(oder ein Gebilde aus Lauten, das etwas Gedachtes be¬
zeichnet), und besteht aus einer oder mehreren
Silben.
14. Die Wörter sind nach und nach entstanden
und gebildet; daher gibt es 1. Wurzelwörter und
Stammwörter, d. h. solche, von welchen ein anderes
Wort abgeleitet ist; 2. abgeleitete Wörter, d. h. solche,
welche von andern abstammen, und durch Vor - oder Nach¬
silben gebildet werden; 3. zusammengesetzte Wörter, d. h.
solche, welche Vorstellungen bezeichnen, die nicht durch
ein Wort ausgedrückt werden können. Das letzte eines