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zusammengesetzten Wortes heißt Grundwort, daS erste
Bestimmungswort. In Kirchhof ist Hof das Grund¬
wort, und Kirche das Bestimmungswort.
15. Eine Rede besteht aus Sätzen, und diese beste¬
hen aus Wörtern. Ein Satz ist die Angabe des Zustan¬
des einer Person oder Sache. Die Wörter: „Wilhelm
lernt" nennt man einen Satz, weil durch dieselben der
Zustand einer Person angegeben wird. Zu einem Satze
gehören also wenigstens zwei Wörter, nämlich: eines, wo¬
mit man den Gegenstand nennt, von dem der Zustand
angegeben werden soll, unv eines, womit man den Zu¬
stand wirklich angibt. Der Gegenstand wird entweder
durch ein Hauptwort oder Fürwort (Deutewort) und der
Zustand durch ein Zustandswort ausgedrückt.
16. Nicht immer können wir aber unsere Gedanken
durch zwei Worte ausdrücken; oft müssen noch andere
Wörter hinzugefügt werden, um entweder das Hauptwort
oder das Zustandswort, oder auch beide zugleich, näher
zu bestimmen. Die zugesetzten Wörter heißen Bestim¬
mungswörter.
17. Zu den Bestimmungswörtern des Hauptwortes
rechnet man: 1. das Eigenschaftswort, wodurch man
einer Person oder Sache eine Eigenschaft beilegt; z. B.
das gute Kind weint; 2. das Zahlworts wodurch man
die Menge der Personen oder Sachen anzeigt; z. B. vier
Schüler schreiben; 3. Verhältnißangaben, um einen Ge¬
genstand zu bezeichnen, der sich durch kein anderes Wort
näher bestimmen läßt; z. B. der Mann mit dem lahmen
Fuße ist gestorben.
18. Zur Bestimmung des Zustandswortes gehören:
1. Beschaffenheits - und Umstandswort; z. B. Philipp
ist fleißig; das Mädchen lernt gern; 2. Verhältnißanga¬
ben, wodurch der Zustand näher bestimmt wird; z. B.
der Jäger schießt mit der Flinte; der Mensch sitzt auf
dem Stuhle.
19. Außer diesen Wortarten hat die Sprache noch
folgende: 1. Geschlechtswörter, zur Bezeichnung des Ge¬
schlechtes der Hauptwörter; z. B. der Hut, die Bank,
das Kind; 2. Bindewörter, wodurch sowohl einzelne Wör¬
ter als auch ganze Sätze mit einander verbunden werden;
z. B. der Sperling und die Schwalbe sind Vögel; der