— 145—
Vogel, der gewöhnlich in der Nähe des Wassers umherläuft
und seine Stimme erschallen läßt. Durch sein Geschrei, wel—
ches er erhebt, wenn er einen Raubvogel bemerkt, bringt er
alle Vogel in seiner Nähe in Bewegung. Die Bachstelze
baut ihr Nest am Ufer des Wassers. Ihre Nahrung besteht
in Fliegen, Mücken und andern Insekten, welche sie in der
Nähe des Wassers fängt oder schnappt. Wenn die Bachstelze
auch nicht so angenehm singt, als die Nachtigall, der Buch⸗
fink u. s. w., so zählt man sie doch zu den Singpvögeln.
11. Die beiden Krebse.
„Geh' doch nicht so krumm, geh' in gerader Linie!“ rief
ein älterer Krebs einem jüngern zu.
„Von Herzen gern“, erwiderte dieser; „nur bitte ich dich,
gehe mir voran!“
Tadle an niemanden einen Fehler, den du selbst besitzest.
12. Wuͤrmer.
Die Würmer haben einen weichen, schnurförmigen, nack—
ten Körper. Sie haben keine Beine und können sich nur
dadurch von einem Orte zum andern bewegen, daß sie ihren
Körper zusammenziehen und wieder ausdehnen. Man sagt
daher: die Würmer kriechen. Viele sind mit einem oft har—
ten Gehäuse versehen, z. B. die Schnecken und Muscheln.
Einige Würmer haben Fühlhörner und Augen; andere be—
sitzen gar keine Sinneswerkzenge. Das Blut der Würmer
ist weiß und kalt. — Die Schnecken richten auf dem
Felde und in den Gärten oft vielen Schaden an, indem sie
das Getreide und andere Pflanzen abfressen. — Der Blut—
egel lebt im Wasser und nährt sich von Blut, das er den
Fischen, Fröschen und andern Tieren aussaugt. Bei vielen
Kraukheiten der Menschen wird er daher auch gebraucht, um
den kranken Körperteilen Blut zu entziehen. — Die Mu—
scheln trifft man häufig in Bächen und Flüssen. Die Tiere
in denselben haben einen Mund, aber ein Kopf ist nicht be—
merkbar.
Lesebuch für Mittelklassen.
19
11