10 
Gespräche zur Erweckung 
mit der Tinte behutsam umgehen und nur dann sprechen, 
wenn der Lehrer oder ein gutes Betragen es verlangen. 
Lotte. Der Lehrer sagte neulich: Auch gegen seine 
Mitschüler müsse man artig und gefällig sein. 
Vater. Das versteht sich. 
August. Wenn die Kinder in der Schule ordent¬ 
lich Etwas lernen wollen, so müssen sie auch recht flei- 
fiig und aufmerksam sein. 
Vater. Ganz recht. Ohne gehörigen Fleiß der 
Schüler können die geschicktesten und treuesten Lehrer nur 
wenig nützen. Auf euch selbst, meine Kinder, kommt es 
daher vorzüglich mit an, ob ihr mit einem für Tugend und 
Frömmigkeit fühlenden Herzen begabt, und mit vielen nütz¬ 
lichen Kenntnissen ausgerüstet, oder als verstand- und herz¬ 
lose Kinder einst die Schule verlasset. Von Allem sollen 
die Menschen dem lieben Gott einst Rechenschaft geben, 
also auch davon, wie sie als Kinder die Schule benutzt 
haben. — Präget diese Wahrheit fest in euer Herz! 
Louise. Gegen den Lehrer sollen die Schulkinder 
doch auch recht artig sein, nicht wahr, Vater? 
Vater. Schulkinder sollen ihren Lehrer ehren und 
a ch t e n, imb ihm p ü n k t l i ch und g er n g e h o r sa m sein. 
Ein redlicher und geschickter Lehrer ist ein sehr achtungs- 
werther Mann. Erschwert ihm daher nie sein mühevolles 
Amt durch ungezogenes und ungehorsames Betragen; ich 
würde sonst nicht umhin können, euch dafür ernstlich zu 
strafen. — 
Die Kinder. Ja: ©er» woll'» wir zur Schule geh», , 
©nies lernen, lese», hören, 
Unsern' Lehrer folgsam ehren, 
Und auf gutes Beispiel seh»! 
Vater. Recht. Thut das, meine lieben Kinder, so 
werden euch Lehrer, Mitschüler, Altern und alle guten 
Menschen lieb haben; die Schule wird euch ein Ort hei¬ 
liger Freude sein, und ihr werdet noch in euren spätesten 
Lebenslagen mit hoher Wonne an die so schön benutzte 
Schulzeit zurückdenken. — 
Drittes Gespräch. 
Der Garten. 
Vater. (N»fe»d.) August, Lotte, Louise, Karl und 
auch du, liebe Frau, kommt und lasst uns an diesem kost-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.