ber Aufmerksamkeit und des Nachdenkens. 11 
licken Maiabend in den Garten gehen, es ist wunder¬ 
schön darin! 
Kinder. Ach ja, liebeS Väterchen, ja, ja, das ist 
herrlich! (Alle spazierten n»n in den Garten.) 
Vater. Hier unter diesem blühenden Apfelbaume, 
meine Lieben, seht euch neben mich. Erst einige Monate sind 
seitdem verflossen, als der Teich dort mit einer dicken Eis¬ 
decke überlegt und die Erde hart, wie ein Stein, gefroren war. 
August. Als wir hier mit dem Schlitten fuhren. 
Karl. Ja, Vater, und wir den großen Schneemann 
machten. 
Vater. Als die Bäume so kahl und trocken, wie 
ein dürrer Besen, aussahen, und der eisige Nordwind mit 
wildem Geheul in den nackten Baumwipfeln tobte. — 
Stellt euch das unfreundliche Bild des öden Winters noch 
einmal recht lebhaft vor, und vergleichet damit die gegen¬ 
wärtige Pracht des Gartens und der ganzen lieben Natur; 
besonders betrachtet hier unsern wahrhaft festlich geschmück¬ 
teil Apfelbaum! 
August. O seht nur, seine ungeheure Blüthenzahl! 
Lotte. Ja, ulld dieser Blüthen Farbenpracht! 
Louise. Ach, und wie duften sie? 
Muttet. Seht nur, wie der liebe Baum immer 
noch schöner wird! Die untergehende Sonne wirft ihre 
letzten Strahlen auf ihn, und ist es, als wenn die ganze 
zahllose Blüthenmenge in einem Goldmeere schwämme! 
Lotte. Und jene Bäume sind auch so schön, Mutter. 
Mutter. Ja, heute Abend können wir mit Recht 
von unserm Garten sagen: 
Ringsum grünen die Hecken, 
Rings»»! blühen die Bäume, 
Ringsum zwitschern die Böget, 
RtiigSum summet dnö Bienenvolk. 
Vater. Horch, was ist das? (Man hörte ei» licblt- 
cheS Flöten.) 
Alle. Ah, da ist die liebe Nachtigall wieder! 
Vater. Sie sitzt dort in der Linde. 
Louise. Ei, tausendmal willkommen, Freundinn 
Nachtigall! 
Lotte. O wie köstlich singt das liebe Vögelchen! 
August. Ja, das klingt ein wenig angenehmer, 
als wenn des Winters der kalte Nordwind oben in der 
Linde pfeift. —
	        
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