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Gespräche zur Erweckung
Mutter. Aber seht einmal nach jenem Hügel!
Louise. Ah, der liebe Mond geht auf!
Vater. Wie majestätisch er immer höher steigt!
August. Gleich können wir ihn ganz sehen. —
Lotte. Nun noch einen Schritt, mein freundlicherMond.
Louiseu. August. Jetzt, jetzt! ah, da ist er ganz!
Mutter. Nun seht einmal im Mondenscheine un¬
sern schönen Apfelbaum!
Louise. Ach ja, jene Baume sind auch so prachtvoll!
August. Ja, Alles ist heute Abend wunderschön!
Lotte. Darum lasst uns einmal den Vers singen:
„O wunderschön ist Gottes Erde!"
Alle Kinder. Ach ja, ja! (Alle gingen nun auü dem
Garten in's Haus zurück und saugen:)
O wunderschön ist GvttcS Erde,
Und werth, darauf vergnügt zu sein! ■
Drum teilt ick, bis ich Engel werde, .
Mich dieser schönen Erde freun!
Zweite Abtheilung.
Erzählunge n.
Erster Abschnitt.
Erzählungen aus dem Leben zur Warnung und
Beförderung der Sittlichkeit.
1. Die ungezogenen Kinder.
SBertn Franz und Christian aus der Schule kamen,
so gingen sie nie still und ordentlich nach Hause, sondern
immer stürzten sie mit lautem Geschrei aus dem Schul-
hause heraus, wenn sie merkten, dass der Lehrer ihnen
nicht nachsähe. Kaum waren sie aus die Straße gekommen,
so jagten sie sich wild umher, und warfen einander mit
Erdklößen, oder auch wol gar mit Steinen. Hatte es ge¬
regnet, so gingen sie nicht, wo eö trocken war, sondern sie
wateten mitten durch die Pfützen hindurch und besprühten
einander mit dem schmutzigen Wasser. Wenn sie ein Huhn,
oder eine Ente, oder ein anderes Thier auf ihrem Wege
antrafen, so jagten sie es vor sich hin, warfen es mit
Steinen, und hatten eine boshafte Freude daran, daö