36 Das vierte Hauptstück. 
und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung. 
DaS ist gewißlich wahr. 
Wie kannWasser solche große Dinge thun? — 
Wasser thut's freilich nicht, sondern das Wort Gottes, so 
mit und bei dem Wasser ist, und der. Glaube, so solchem 
Worte Gottes im Wasser trauet; denn ohne Gottes Wort ist 
daö Wasser schlecht Wasser und keine Taufe, aber mit dem 
Worte Gottes ist es eine Taufe, das ist: ein gnadenreich 
Wasser des Lebens und ein Bad der neuen Geburt im heiligen 
Geist, wie Sanct Paulus saget zu Tito am dritten Kapitel. 
Was bedeutet denn solch Wassertaufen? — 
Eö bedeutet, daß der alte Adam in uns dtlrch tägliche Reue 
und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden 
und bösen Lüsten, und wiederum täglich herauskommen und 
auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Rei¬ 
nigkeit vor Gott ewiglich lebe. 
Wo stehet das geschrieben?— Sanct Paulus zu 
den Römern am 6. Kapitel spricht: Wir sind sammt Chri¬ 
sto durch die Taufe begraben in den Tod, daß, gleichwie Chri¬ 
stus ist von den Todten auferwecket durch die Herrlichkeit des 
Vaters, also sollen wir auch in einem neuen Leben wandeln. 
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Das fünfte Hauptstück. 
Vom heiligen Abendmahl. 
Was ist daö Abendmahl unseres Herrn Jesu 
Christi? 
I. Cs ist der wahre Leib und Blut unseres Herrn Jesu 
Christi, unter dern Brod rmd Wein uns Christen zu essen 
und zu trinken von Christo selbst eingesetzt. 
II. Das Abendmahl dcö Herrit ist ein Sakrament oder eine 
göttliche Handlung, da der Herr Christus selbst gegenwärtig 
uns mit dem sichtbaren Brod und Wein die unsichtbare Gnade 
und verheißenen Güter, nämlich seinen wahren Leib, für uns 
gebrochen, und sein wahres Blut, für uns vergossen, zur Ver¬ 
gebung unserer Sünden, nicht allein anbildet, sondern auch 
versiegelt und übergiebt. 
I.». II. Welches find die Worte der Einsetzung 
d e s h e i l. A b e n d m a h ls ? — So schreiben die heiligen Evan¬ 
gelisten und Apostel Matthäus, Marcus, Lucas und Sanct 
Paulus: Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, da er ver¬ 
rathen ward, nahm er das Brod, dänkete und brach's, und