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nun freilich nicht die Rechten; aber ausweichen konnte er
nicht mehr, er musste ihnen Rede stehen. Der Wachtmeister
fragte, wer er sei? —
„Ich bin der Verwalter Seifert aus dem Dorfe da unten!“
war die Antwort.
„Er lügt!“ rief einer aus dem Commando, „es ist sicher loin
anderer, als der Grenzjäger Hermann! Ich habe mir den Patron
früherhin einmal auf dem Jahrmärkte zeigen lassen, und müsste
mich sehr irren, wenn es dieser nicht sein sollte!“
„Da wäre etwas zu machen, Herr Wachtmeister!“ rief ein
anderer.
Der Wachtmeister wurde dringender; Hermann aber schwor
Stein und Bein, und zeigte einen erbrochenen Brief vor, der
eine Getreidebestellung an den Verwalter Seifert enthielt. -—
Durch dieses sichere Benehmen wurde der Wachtmeister zwei¬
felhaft, und wollte ihn schon wieder gehen lassen, denn er
dachte: „Wen man gern haschen und hängen will, den glaubt
man überall zu sehen.“
Doch da rief wieder einer aus dem Commando: „Halt! dort
kommt unser Mann! ich kenne ihn, es ist der Taglöhner Wend-
ler, den jener Bursche um Haus und Hof gebracht, und wegen
einer Kleinigkeit aufs Zuchthaus verhelfen hat; von dem wer¬
den wir die sicherste Auskunft erhalten!“ und wirklich kam der
arme Wendler mit einer Karre trocknen Holzes langsam den
Weg daher gefahren. —
Für Hermann war diess noch weniger der rechte Mann, und
ihm ward zu Muthe, als stehe er hier auf dem Richtplatze, zu¬
mal er den Schleichweg und die Stelle hier wohl erkannte, an
welcher er einst dem Wendler selbst die Lehre gegeben, man
müsse seinen Nächsten nicht verläugnen.
Der Wachtmeister rief den Tagelöhner herbei, und fragte
ihn: „Ihr kennt doch wohl den Grenzjäger Hermann?“
„0 ja, den kenn’ ich sehr genau!“ war die Antwort.
„Nun, so seht euch einmal diesen Menschen an! — Er will
der Verwalter Seifert aus jenem Dorfe sein, wir aber halten ihn
für den. Spion Hermann, der euch aufs Zuchthaus gebracht.
Dir wisst doch auch, dass ein Preis von hundert Thalern auf
ihn gesetzt ist, und ich bin erbötig, einen Vorschuss darauf zu
machen.“ Mit diesen Worten zog der Wachtmeister einen
schweren Beutel aus der Tasche, und liess das Silber darin
anmuthig klingen.
Der Wendler blieb die Antwort lange schuldig, und weil edle
Rache süss ist, sagte er endlich: „Ja, ich kenne diesen Mann