Full text: Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund

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burg ward im Jahre 1436 die Kunst, Buͤcher zu 
drucken, erfunden. Marseille und Bourdeaux sind 
große Handelsstaͤdte, und Brest und Toulon habeũ 
sichere Kriegshaͤfen. — Frankreich ist groͤßtentheils 
ein fruchtbares Land. Unter Frankreichs vielen Er⸗ 
zeugnissen ist vorzuͤglich der Wein zu merken. Ein⸗ 
zelne Weine haben ihren Namen nach den Provin⸗ 
zen der alten Eintheiung Frankreichs, in denen sie 
wachsen, als Champagner, Bourgogner-Wein. Nicht 
minder bekannt ist das Oel aus der Provence. — 
Frankreichs Volksmenge belaͤuft sich jetzt auf 29 
Millionen und seine Groͤße auf 10,000 QM. 
59v) hHolland. Bis 1806 von einem Statthal⸗ 
ter regiert, darauf ein Koͤnigreich und 1811 dem 
Franzoͤsischen Kaiserreiche einverleibt, seit 1814 aber 
seinem alten Beherrscher zuruͤckgegeben, und mit den 
suͤdlichen niederlaͤndischen Provinzen vereinigt, unter 
dem Namen Roͤnigreich der Niederlande. Die 
Hauptstadt dieses Landes, und die 2te Handelsstadt 
in Europa, ist Amsterdam. Sie zaͤhlt 200,000 Ein⸗ 
wohner. Holland hat eine gemaͤßigte, aber feuchte 
und stuͤrmische Witterung, und einen ebenen und 
niedrigen Boden, der durch kostbare Deiche vor Ue⸗ 
berschwemmungen geschuͤtzt werden muß. Die Hol⸗ 
laͤnder naͤhrten sich bisher vorzuͤglich vom Handel 
und der Rindviehzucht. Butter und Kaͤse sind die 
wichtigsten Producte, die das Land hervorbringt; 
es hat weder Wein noch Metall, weder Bau⸗ noch 
Brennholz, auch nicht zureichend Getreide: doch gilt 
dies nur von dem eigentlichen Holland, nicht von 
den suͤdlichen Provinzen, die sehr gesegnet sind. 
Durch Fleiß und Sparsamkeit sind die Hollaͤnder 
wohlhabend geworden. Sie sind Freunde der Blu— 
men, (besonders werden in der Gegend der Stadt 
Harlem viele Blumen gezogen, und mit den Blu— 
menzwiebeln wird bedeutender Handel getrieben) der 
Ordnung und der Reinlichkeit; sie halten nicht bloß 
sich selbst, ihre Haͤuser und ihr Hausgeraͤth, sondern 
auch ihr Vieh, die Viehstaͤlle bnr die Straßen in 
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