Full text: Der Schleswig-holsteinische Kinderfreund

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Herrlich schmeokt ihm Brodt und Butter, und 
Laischen, die ihn hält, spricht: Hier schiekt dir 
meine Mutter aueh ein kleines Stückchen Geld. 
Herzensdank, dir gutes Mädehen! stammelte 
der Knabe leis', fänd' ich, fänd ich nur das Stadt 
chen, jenen Ort, wohin ich reis! 
„Armer Junge! geh nicht weiter,“ spricht 
die holde Retterin, „wag es nicht, und sey ge— 
scheuter, komm zu meiner Mutter hin.“ 
Traurig blickt er in die Weite, nach genoss- 
nem Morgenschmaus, schwankt dann, an Luischens 
Seite, in ihr vaterliches Haus. 
NHier macht man ein Bett zurechte, und der 
Mude schlief sanft ein; konnt' er doch zwei gan⸗ 
zer Nãchte sich der Ruhe nicht erfreun. 
Und zum kleinen Rädchen kehret nun Luis- 
chen froh sich hin. Lieb' und Woblthun schafft 
und mehret Freude, Erled' und heitern Sinn. 
Endlieh wachet aus dem Schlummer froh der 
kleine Wandersmann, ohne Thränen, ohne Kum- 
mer blicket er Luischen an. 
Reine Wãsche, gute Kleider, sieht der Frohe 
neben sich, dankt für Hemden, dankt für Kleider, 
freudenvoll und inniglich. 
Dann erzahlt er die Geschichte seiner Reise, 
harchenklein, heiterer wird sein Gesichte, als etr 
sprach: „Ich will nachk Hayn. 
Wie? nach Hayn? versetzten alle; Ja, zu 
meinem Onkel Fritz!“ Und betrofsen springen 
alle, alle auf von ihrem Sitz. 2 
VUnd Luisehens Vater fragte: heisst dein On- 
Lel Biedermann? Biedermann! getroffen!“ sagte 
Adolph drauf und sah ihn an
	        
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