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Vom Ackerbau. 
ihren blaßgrünen Aehren, welche statt der Körner einen dunkelbraunen Saft 
enthalten, der bis zur Reife des guten Weizens zu einem schwarzen Staube 
eintrocknet und beim Dreschen alle guten Körner verunreiniget. Am sicher¬ 
sten vermeidet man das Uebel, wenn man alten Weizen säet, welcher bereits 
ein Jahr auf dem Boden dünn ausgebreitet gelegen und gut erhalten wor¬ 
denist; man muß ihn jedoch etwas starker säen, weil nicht alle Körner aufgehen. 
Der Roggen, gewöhnlich Korn genannt, ist die Hauptbrotfrucht 
der Deutschen. Ein Scheffel vollkommener Körner wiegt 82 bis 83 Pfund. 
Er wächst fast auf jedem Acker, nur darf dieser nicht zu naß sein. Selbst 
ein schlechter Sandboden trägt zuweilen gutes Korn, und in besserem Lande 
kann man es sogar mehrmals nach einander säen. Es erschöpft den Boden 
bei weitem nicht so als der Weizen, ist also in manchen Gegenden mit grö¬ 
ßerem Vortheil zu bauen. Der Roggen wird im Spätherbst gesäet. Eine 
günstige Blüthezeit entscheidet seinen reichen Ertrag; starke Regen, kalter 
Thau, Sturmwinde während der Blüthe vernichten oft alle Hoffnungen. 
Das Sommerkorn ist nur ein Nothbehelf, jedoch geräth es oft auf 
magerem Sandboden zur Verwunderung schön, wenn es ihm an Feuchtig¬ 
keit und Wärme nicht fehlt. Man säet es im Frühjahr so zeitig als möglich. 
Die Gerste liebt ein lockeres Land, das nicht leicht austrocknet; im 
zähen, kalten Boden kommt sie schlecht fort. Man säet sie oft nach Roggen 
und Weizen; allein nach Kraut, Rüben und Kartoffeln gedeiht sie noch 
besser. Es gibt mehrere Arten. Die große zweizeilige Gerste ist für guten 
Boden die vorzüglichste; ihr Korn ist groß und mehlreich, ein Scheffel da¬ 
von wiegt 72 Pfund. Sie bestaubet sich sehr, darf daher nicht zu dick ge- 
fäet werden. Die kleine fechszeilige kann man später säen; denn sie bedarf 
nur 10 Wochen zu ihrem Wachsthum und kommt bei warmer, feuchter Wit¬ 
terung auch auf magerem Acker gut fort. Sie ist leichter und gibt weniger 
Mehl als die zweizeilige. 
Der Hafer muß oft mit dem schlechtesten Boden fürlieb nehmen; er 
gedeiht auch auf Höhen, wo keine andere Getreideart mehr wächst. — Im 
frisch umgebrochenen Graslande, so auch auf Moorgründen kann man ihn 
mehrere Jahre nach einander säen. Für strengen Boden paßt er besser als 
Gerste. Von gutem Hafer wiegt der Scheffel 48 bis 30 Pfund. 
Der Hirse ist eine vorzüglich ergibige, nahrhafte Frucht. Man hat 
Rispen- und Kolbenhirse. Der erstere trägt größere Körner und ist des¬ 
halb allgemeiner; er fällt aber auch leicht aus und wird von den Sperlingen 
sehr heimgesucht. Er fordert einen warmen, sandigen Boden, der nicht 
kraftlos ist. Da die Rispen selten zu gleicher Zeit reifen, so muß man ihn 
ernten, sobald der größte Theil reif ist. Die vollkommensten Rispen schnei¬ 
det man besonders, legt.sie dünn auf luftige Böden und nimmt davon zur 
künftigen Aussaat. 
Unter Hülsenfrüchten versteht man diejenigen Pflanzen, deren 
Samen in Schoten eingeschlossen sind, als Erbsen, Linsen, Bohnen. Sie 
haben einen rankenden Stengel und breite saftige Blätter. Das Stroh
	        
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