3. Bodenschätze.
eine große Anzahl deutscher Häfen mehr oder weniger umfangreich
beschäftigt, besonders Hamburg, Bremen, Stettin, Danzig und Königs¬
berg, so daß es für Handel und Schiffahrt von sehr nachteiligen
Folgen sein würde, wenn in dem bisherigen Verhältnis Deutschlands
zum Auslande Störungen entstehen würden
(Erkläre: Ein- und Ausfuhrzölle, Zollverträge!)
Unter den Blattgewâchseu sind Klee und Luzerne die wichtigsten
geworden, von den Wurzelgewächseil die Kartoffeln, die besonders im
Unterelsaß, in der Rheinpfalz, in Hessen und Brandenburg angebaut
werden. Im Kartoflelbau nimmt Deutschland die erste Stelle in der
ganzen Welt ein. Die Gesamt-Ernte beträgt rund 49 Mill. t. So
ungeheuer groß sie auch ist, genügt sie doch noch nicht, um das
Bedürfnis für Menschen und Tiere, sowie auch für zahlreiche Gewerbe
(Stärke- und Spiritusfabrikation) zu befriedigen. Um 6 Millionen M
überragt die Einfuhr, an der Österreich-Ungarn, Belgien, Holland,
Italien und Rußland beteiligt sind, die meist nach Belgien, Holland
und der Schweiz gerichtete Ausfuhr.
Auch im Zuckerrübenbau, der an Bedeutung denjenigen aller
europäischen Staaten, ja sogar der tropischen Zuckerrohrländer bei
weitem übertrifft, steht unser Land unerreicht da. Vor allem sind
es die Provinzen Sachsen und Schlesien, dann aber auch die Herzog¬
tümer Braunschweig und Anhalt, die .Großes leisten. Die Ausfuhr
des Rübenzuckers erstreckt sich zum größten Teil auf Großbritannien,
das weit über die Hälfte für sich in Anspruch nimmt. Auch nach
den vereinigten Staaten von Amerika, nach Brit.-Nordamerika, nach
Norwegen, sowie nach Japan und der Schweiz wird stark versandt.
Für den Flachsbau sind besonders Ostpreußen, Schlesien, Han¬
nover und Bayern von Bedeutung. Da jedoch dieser Zweig der
Landwirtschaft sehr im Rückgang begriffen ist und bei weitem nicht
mehr den Bedarf deckt, muß sehr viel Flachs aus Italien, namentlich
aber aus Rußland, eingeführt werden. Der Hanfbau ist gering und
wird fast nur in den süddeutschen Staaten betrieben. Der Hopfenbau
deckt vollständig den Bedarf und gestattet eine erheblich größere
Aus- als Einfuhr. Am ausgedehntesten ist er in Bayern (Mittel -
franken), wo beinahe 2/3 des Gesamt-Ernteertrages gewonnen wird.
Auch in den übrigen süddeutschen Staaten, sowie in Posen ist er
von Bedeutung. Dem Tabakbau sind weite Strecken der Kölner
Tieflandsbucht, der Rheinpfalz und des Elsaß gewidmet; auch am
Neckar, in Mittelfranken, in Pommern und in der Uckermark wird er
betrieben. Aber trotz einer großen Ernte bedürfen wir jährlich einer
gewaltigen Einfuhr. Die wichtigsten Länder der Herkunft sind:
Niederländ. Indien, Holland, Brasilien, die Vereinigten Staaten von
Amerika, die Türkei und Kolumbien. Auch von einigen unserer
Kolonien beziehen wir Tabak, obschon nur die Einfuhr von Neu-
Guinea von Bedeutung ist. Die Ausfuhr erstreckt sich im wesent-