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memdesteuer zu empfangen und die Gemeindekaffe zu verwalten. Der
Bürgermeister, der Gemeinde-Empfänger, der Polizeidiener
u. s. w. haben ein Amt in der Gemeinde; sie sind Gemeinde-Beamte.
Jeder brave Einwohner der Gemeinde befolgt pünktlich die Anordnungen
der Gemeinde-Obrigkeit. Er bezahlt gerne die ihn treffende Gemeinde¬
steuer und ist überall bereit, für das Gemeinwohl nach seinen Kräften
mitzuwirken; denn jeder gute Mensch freut sich darüber, wenn es allen
Gemeindegliedern wohlergeht. — In unserer Gemeinde wohnen (wie
viel?) Menschen und sind (wie viel?) Häuser. —
Befindet sich in einer bürgerlichen Gemeinde eine Kirche, so
bildet dieselbe auch eine kirchliche Gemeinde oder eine Pfarre. Es
giebt aber auch bürgerliche Gemeinden, welche aus mehrerenPfarren
bestehen. Die Kirchengemeinden sind entweder evangelische oder
katholische Gemeinden; an einigen Orten giebt es auch noch israeli¬
tische oder jüdische Gemeinden, deren Kirchen Synagogen heißen.
Jede evangelische Kirchengemeinde hat einen oder mehrere Geistliche
als Pfarrer, die auch Pastoren und Prediger genannt werden.
Die Pfarrer sind die geistlichen Vorsteher der Kirchenge¬
meinde. Sie halten den öffentlichen Gottesdienst, verkün¬
den am Altare und von der Kanzel Gottes Wort, unter¬
richten die Kinder in der Religion, spenden die heiligen
Sakramente, segnen die Brautpaare zur Ehe ein, besuchen
und trösten die Kranken und Sterbenden, begleiten die
Todten zu ihrer letzten Ruhestätte, und predigen am offe¬
nen Grabe Jesum Christum, der da ist die Auferstehung
und das Leben. Die Pfarrer sorgen für das Seelenheil ihrer
Gemeindeglieder, und die Gemeindeglieder ehren und lieben
ihre Pfarrer mit Recht als ihre Seelsorger: denn diese sind
zu Botschaftern an Christi Statt, zu Dienern Christi und
Hirten seiner Heerde berufen. (2. Kor. 5, 20 — 1.Kor.
4, 1 — 1. Petri 5, 3.) Die Gemeindeglieder hören und be¬
folgen auch gern ihre Belehrungen und Ermahnungen, einge-.
denk der Worte des Apostels: „Gehorchet euren Lehrern, und folget
ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechen¬
schaft dafür geben sollen; auf daß sie es mit Freuden chun, und
nicht mit Seufzen." (Hebr. 13, 17.) Die Gemeindeglieder wohnen
darum auch fleißig und mit Andacht dem öffentlichen Gottes¬
dienste bei, auf daß das Reich Gottes in ihren Herzen er¬
bauet und so der Tag des Herrn würdig gefeiert werde*).
Jede Kirchengemeinde hat auch ihre eigene Schule mit einem
oder mehreren Lehrern. In der Schule werden die Geisteskräfte
der Kinder geweckt und geübt. Durch Unterricht und Er¬
ziehung sollen sie hierzu guten Menschen, zu frommen Christen
*) Lier ist den Ktndern ,u erNiren, wer auher den Pfarrern zuñí ñtrchenvorstand bnr
evangemchen wemetnden geborl. (2° den westltchen Provinzen Pre«b,t»r«u» und
Reprüsentati ov, tn den bstlichen Pr»vin,en ñtrchettr«th.)