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Tagen ins Feld rücken kann, sobald des Königs Ruf zur Verthei¬
digung des Vaterlandes erschallt:
„Mit Gott für König und Vaterland!"
Auch die im Entstehen begriffene preußische Kriegsmarine, die
unter der Leitung ihres Admirals, des Prinzen Adalbert steht, er-
füsit jedes preußische Herz mit schöner Hoffnung.
Für Unterricht und Erziehung ist durch ein Schulwesen ge¬
sorgt, das unübertroffen dasteht und andern Ländern zum Muster dient.
Und so ist Preußen groß geworden nicht nur durch das Schwert des
Krieges nach außen, sondern auch durch das Schwert des Gei¬
stes nach innen — eines Geistes der Bildung und Thätigkeit,
der Zucht und Ordnung.
Der Preußen Wahlspruch bleibe des Apostels Wort: „Fürchtet
Gott, ehret den König, habt die Brüder lieb!" —
Gott erhalte und segne den König und Sein Haus!
Lieder.
1. Dem Könige.
1. Heil dir im Siegorkranz, Herrscher des Vaterlands, Heil, König, dir.
Fühl’ in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz, Liebling de*s Volks zu
sein! Heil, König, dir!
2. Nicht Ross’, nicht Reisige sichern die steile Höh’, wo Fürsten stehn,
Liebe des Vaterlands, Liebe des freien Manns gründen den Herrscherthron
wie Fels im Meer.
3. Heilige Flamme, glüh’, glüh’ und erlösche nie für’s Vaterland! Wir
Alle stehen dann muthig für einen Mann, kämpfen und bluten gern für
Thron und Reich!
4. Handlung und Wissenschaft hebe mit Muth und Kraft ihr Haupt em¬
por! Krieger- und Heldenthat finde ihr Lorbeerblatt treu aufgehoben dort
an deinem Thron!
5. Sei, König Wilhelm, hier lang’ deines Volkes Zier, der Menschheit
Stolz! Fühl’ in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz, Liebling des
Volks zu sein! Heil, König, dir! (B. G. Schumacher 1793 )
2. Preussisches Volkslied.
1. Ich bin ein Preusse! Kennt ihr meine Farben? Die Fahne schwebt
mir weiss und schwarz voran. Dass für die Freiheit meine Väter star¬
ben, das deuten, merkt es, meine Farben an. Nie werd’ ich bang verzagen;
wie Jene will ich’s wagen, sei’s trüber Tag, sei’s heitrer Sonnenschein: ich
bin ein Preusse, will ein Preusse sein!
2. Mit Lieb’ und Treue nah’ ich mich dem Throne, von welchem mild
zu mir mein Vater spricht; und wie der Vater treu mit seinem Sohne, so
steh’ ich treu mit ihm, und wanke nicht. Fest sind der Liebe Bande! Heil
meinem Vaterlande! Des Königs Ruf dringt in das Herz mir ein: Ich bin
ein Preusse, will ein Preusse sein!
5. Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte, ein Wölkchen und ein
Schauer kommt zur Zeit; drum lese Keiner mir es im Gesichte, dass nicht
der V ünsche jeder mir gedeiht! Wohl tauschten nah’ und ferne mit mir
gar Viele gerne; ihr Glück ist Trug, und ihre Freiheit Schein, — ich bin
ein Preusse, will ein Preusse sein!