und vielen Eigenschaften der Bewohner dem Nachbarlande Hannover
sehr ähnlich. Ein anderes kleines Stück, das Fürstenthum Eutin,
liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteini¬
schen Gebiete. Noch kleiner ist die Besitzung des Großherzogs
von Oldenburg auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von
preußischem Gebiete eingeschlossen, das Fürstenthum Birkenfeld.
Dieses Ländchen ist über fünfzig Meilen von dem Hauptlande entfernt,
die Verbindung mit seiner Regierung also sehr beschwerlich. — Im
Jahre 1854 kaufte Preußen von Oldenburg ein Stück Landes und
zwar an dem Ausflusse der Iah de in den Jahdebusen,zur Anle¬
gung eines preußischen Kriegshafens.
Das eigentliche Oldenburg, dessen Hauptstadt gleichen Namen
hat, ist ein Land von sehr ungleicher Fruchtbarkeit. Wären nicht große
Strecken dürres Heideland oder Morast zwischen den Ackerfeldern;
so wäre es kaum erklärlich, daß auf einem weit größeren Gebiete, als
das Herzogthum Nassau (116 Quadratmeilen), noch nicht 300,000
Menschen leben. Allein diese Einwohner (meist evangelisch) befinden sich
unter der väterlichen Regierung ihres Großherzogs sehr wohl und möchten
mit andern Deutschen nicht tauschen. Auch die Stadt Oldenburg an
einem schiffbaren Nebenflüsse der Weser ist freundlich und wohlhabend.
Die großherzogliche Familie ist evangelisch.
■Wiederholungsiragen! —
Zeichnen und Beschreiben! —
47. Das Herzogthum Braunfchweig.
Braunschweig liegt zerstreut im südlichen Theile des Königreichs
Hannover und beträgt nur 73 Quadratmeilen mit 275,000 größten-
theils evangelischen Bewohnern. Der südliche Theil von Braunschweig
begreift einen großen Theil des Harzgebirgeö in sich, und be¬
steht daher meistens aus Bergen und Wäldern; nur an der Leine
und Weser befindet sich bequemes Ackerland. Dagegen fehlt es
nicht an Holz, an Eisenschmelz- und Glashütten, an Berg-
und Salzwerken. In einem engen Thale des Harzes finden sich
zwei merkwürdige, berühmte Höhlen, die Baumanns- und Biels¬
höhle, in welchen man die seltsamsten Figuren von Tropfstein sieht.
In dem nördlichen Theile hingegen, wo flaches Land ist, baut man
Flachs, Hanf und Getreide in Menge, und die Viehzucht ist
ansehnlich. Die Weser, Leine, Ocker, Bode und andere kleine Flüsse
durchströmen das Land und sind für die fleißigen Einwohner von großem
Nutzen; denn diese treiben mit Hopsen, Wolle und Manufactur-
waaren, so wie mit Mineralien einen guten Handel, der durch die
braunschweiger Messe sehr befördert wird. —
Die Hauptstadt des Landes ist Braunschweig, in dem nörd¬
lichen Theile gelegen, mit 38,000 Einwohnern. Sie ist eine sehr
alte, aber durch Fabriken und Handel, besonders jedoch durch jährliche