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Umirrend mit den Scherben
Des Haupts von Land zu Land,
Das, eh' es tonnte sterben.
Erst allen Schmerz empfand.
Das erst noch mußte denken
Der Zukunft lange Noth,
Eh' es sich durfte senken
Beschwichtigt in den Tod.
Jetzt hat sich's hier gesenket,
Doch hebt sich's, wie man glaubt,
Noch aus der Gruft und denket,
Das alte Feldherrn-Haupt.
Da sieht es die Befreiung
Nun wohl auf deutscher Flur,
Doch auch von der Entweihung
Die unvertilgte Spur.
Da sieht es der zwölfhundert
Grabstätte sich so nah.
Und ruft wohl aus verwundert:
Ein Feldherr ward ich ja.
O Feldherrnamr wie grausend !
Um mich den Feldherrn her
Gelagert sind die tausend.
Ein großes Schmerzenhecr.
Euch hat auf andern Pfaden,
Und doch aus gleichem Grund,
Der Tod allhier geladen,
Ihr seid mit mir im Bund.
Daß ohne Todtenhemde
Ihr auf den Gräbern sitzt,
Das schmerzt mich, weil der Fremde
Noch geht in Purpur itzt.
Ist keiner mehr am Leben,
Den Purpur auszuzieh'n
Dem Fremden, und zu geben
Den nackten Todten ihn?