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hineingesprungen. Den Grafen aber suchte man überall vergebens. 
Als man nun das Schluß schleifte und zerstörte, und schon der 
dritte Tag da war, bemerkte man, daß die Elster, die der Graf 
sich gezähmt und zur Kurzweil immer bei sich gehabt hatte, 
vor einem verborgenen Gange saß und immer seinen Namen rief. 
Da zog man ihn hervor, erstach ihn und riß vollends Alles 
nieder, daß weiter keine Spur nachgeblieben ist, als der große 
Ringwall, der heutzutage den Burger-Kirchhof einfaßt. 
Von der Geest führt ein Weg nach Eddelack, den man den 
Hans weg nennt, weil man früher zn sagen pflegte, wenn die 
Grafen plündernd und raubend von der Böckelnburg in die Marsch 
zogen und des Weges kamen: „Da kumt de Graes mit all sinen 
Hansen," was so viel als Gefährten bedeuten soll. 
Müllen hoff. 
3V. Die Dithmarschen. 
Ehristian I., Du bist groß geworden, 
Beherrschest Nordens Völker alle drei, 
Begründe nur den Elephantenorden, 
Schaff' Pergament vom Kaiser nur herbei: 
Der Küstenstrich, westlich in Holsteins Norden, 
Dithmarschen, der, trotz alle dem, ist frei. 
Auf, hol' es Dir! Nicht Wälle hat's, noch Mauern, 
Verfassung nur und ritterliche Bauern. 
Äein Sohn will's holen. Lernte der's bei Zeiten? 
Was Hänschen nicht gelernt, holt Hans es ein? 
O König Hans, welch drohend Vorbereiten — 
Dein Heer so groß und jenes Volk so klein! 
Sieh', Meldorf fällt. Ja, das sind Kleinigkeiten! 
Wird Heide morgen doch gefallen sein. 
Erst morgen? König, zwischen Heut und Morgen 
Liegt, das weiß Gott, ein Ocean voll Sorgen. 
Und zwischen Heid' und Meldorf, wissen Alle, 
Liegt Hemmingstedt. Dort lagern sich, Johann, 
Dreihundert hinter aufgeworfnem Walle, 
Dreihundert gegen dreißigtausend Mann! 
V
	        
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