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von der Zeit an nahm sie fortwährend Partei in den Streitig- 
' feiten, welche über die Lehnsverhältnisse zwischen dem Landesherr» 
und den Vasallen stattfanden und leider gewöhnlich zu Gunsten 
der Letztern, wofür diese ihnen mit völliger Unterjochung dankten, 
nachdem das Meer ihnen nämlich dazu durch die großen Ueber- 
schwemmungcn in den Jahren 1354 und 1362, welche die Hälfte 
der nordfrisischen Außenländer mit der Bevölkerung verschlangen, 
trefflich vorgearbeitet hatte, so daß Nordfrisland seit dem Jahre 
1435 aufhörte, eine selbstständige Provinz zu sein. 
e) Die dritte Provinz Jütlands war der Theil Nord- 
albingiens oder des alten Sachsenlandes, der südlich vom Eckcrn- 
sörderfjord nnd dem Danewerk lag und früher eine unbedeutende 
wendische Bevölkerung hatte. Die jetzige fruchtbare Landschaft 
Dänischwohld war nämlich von einem undurchdringlichen Walde, 
Jsarnhoe, bedeckt, der übrige Theil aber größtentbeils außer 
Wald, Sumpf, See und Moor. 
Es ist oben gesagt worden, daß sich diese 3 Provinzen noch 
unterscheiden und zwar nur mit Ausnahme kleiner Districte. 
Diese Districte sind im Norden, wo die dänische Bevölkerung die 
frisische und im Osten, in der Landschaft Schwansen, wo die 
sächsische Bevölkerung die dänische verdrängt hat. Die reiche 
Landschaft Schwansen, dänisch S vansö, hat, so weit die älteste 
geschichtliche Kunde reicht, eine dänische Urbevölkerung gehabt, 
ist von jeher ein dänischer Landstrich gewesen. Zum Schutz gegen 
die Einfälle der südlichen wendischen und sächsischen Anwohner 
erhob sich an der Südgränze die feste Pkerneborg auf einer 
Landzunge (das Schullehrerseminar für Südschleswig wird sich 
auf den Ruinen dieses merkwürdigen althiftorischen Punktes erheben, 
wenn der Plan angenommen wird), im jetzigen Binncnwasser des 
Eckernförderfjords, dem Windebyer Noor, von welcher der 
Oldenwall oder das Ostdanewerk, zwischen Kochendorf am Noor 
und einer ehemaligen Bucht der Schlei, die von dem Dorfe Holm 
bis zum Gute Mühlhorst hinaufreichte, erstreckte. Der 80 Fuss 
hohe runde Thurm der Coseler Kirche aus Feldsteinen erbaut, 
die Schanzen bei Kielfod und Vorsund, der Engpaß Mysund, 
die jetzige Fährstelle Missunde über der Schlei, außer allen däni¬ 
schen Ortsnamen (Borbye und Barkelsbye, Gammelbye: 
alle Dörfer an der Südgrenze, die noch heute diese reindänischen
	        
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